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Wirtschaft: Fielmann steigt noch nicht in den M-Dax auf

Börse revidiert ihre Entscheidung Buderus bleibt vorerst im Index

Frankfurt (Main) (rtr). Europas größte Optikerkette Fielmann wird entgegen früheren Angaben der Deutschen Börse vorerst nicht in den Index der mittleren Börsenwerte MDax einziehen und dort den Heiztechnikkonzern Buderus ersetzen. Die Deutsche Börse revidierte am Mittwochabend ihre kaum zwölf Stunden alte Ankündigung über den Austausch und begründete dies mit neuen Informationen über Buderus. Börsianer bezeichneten die plötzliche Kehrtwende als peinlich.

Die Aktie der inzwischen vom Automobilzulieferer Bosch beherrschten Buderus werde nicht wie zuvor angekündigt zum 23. Juni aus dem M-Dax herausgenommen, teilte die Deutsche Börse überraschend mit. Nach neuen Informationen liege der Festbesitz von Buderus weiterhin unter der Grenze von 95 Prozent, was Voraussetzung für einen Verbleib in dem Index sei, hieß es. Am Morgen hatte die Börse ihre Entscheidung zum Austausch von Buderus gegen Fielmann damit begründet, dass der Buderus-Festbesitz durch das Bosch-Übernahmeangebot auf mehr als 95 Prozent gewachsen sei. Ein Bosch-Sprecher bestätigte indes, das dem Unternehmen bislang nur 87,5 Prozent der Buderus-Anteile zuzurechnen sind.

Die Fielmann-Aktie hatte am Mittwochmorgen mit einem Kursplus von mehr als vier Prozent auf die Aufnahme in den M-Dax reagiert. Am Donnerstag verlor die Aktie rund ein Prozent auf 34,00 Euro. Händler bezeichneten die plötzliche Kehrtwende als ärgerlich. „So etwas darf eigentlich nicht passieren. Das ist peinlich“, sagte ein Aktienhändler. Aktionärsschützer zeigten sich indes sehr skeptisch, ob den Käufern der Fielmann-Aktie vom Mittwochmorgen ein Schadensersatzanspruch zustehe. „Die Erwartung, dass Fielmann aufsteigen werde, ist ja recht alt, da werden sich viele ohnehin vorher eingedeckt haben“, sagte Petra Krüll, Sprecherin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.

Fielmann ist weiterhin erster Kandidat für einen Aufstieg in den M-Dax. Die Börse bleibt bei ihrer früheren Entscheidung, dass die Optikerkette als erster Aufrücker nominiert ist. Schließlich ist neben Buderus auch der Haarpflegespezialist Wella – hier durch das Übernahmeangebot des US-Konzerns Procter & Gamble – vom Herausfallen aus dem M-Dax bedroht.

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