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Banken

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Allianz: Grünes Licht für Verkauf der Dresdner

Eine Entscheidung über den Zusammenschluss von Commerzbank und Dresdner Bank steht unmittelbar bevor. Die Aufsichtsräte der Dresdner-Bank-Mutter Allianz haben dem Zusammenschluss bereits zugestimmt. Und auch der Kaufpreis für die Dresdner soll bereits feststehen.

Im Fusionspoker um die Commerzbank und die Allianz-Tochter Dresdner Bank zeichnet sich eine Lösung ab: Der Aufsichtsrat des Versicherungsriesen Allianz hat Medienberichten zufolge am Sonntag grünes Licht für den Verkauf der Dresdner Bank gegeben. In der Nacht hätten sich bereits die Verhandlungsteams der Dresdner-Mutter Allianz und der Commerzbank geeinigt. Anschließend hätten Vorstand und Aufsichtsrat der Allianz zugestimmt, berichten "Welt" und "Handelsblatt".

Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" übernimmt die Commerzbank die angeschlagene Dresdner Bank für 9,8 Milliarden Euro von der Allianz. Das Geschäft in zwei Stufen solle im zweiten Halbjahr 2009 abgeschlossen werden. Zur Finanzierung überlasse die Commerzbank als Teil des Kaufpreises ihre Fondsgesellschaft Cominvest für 700 Millionen Euro der Allianz. Im ersten Schritt werde die Commerzbank 60,2 Prozent der Dresdner-Anteile übernehmen.

Es steht allerdings noch die Zustimmung des Aufsichtsrats der Commerzbank aus. Jedoch wird fest damit gerechnet, dass das Kontrollgremium der Transaktion zustimmen wird. Der Zusammenschluss könnte bis zu 10.000 Arbeitsplätze kosten. Auch Arbeitnehmervertreter hatten mehrfach vor einem drastischen Stellenabbau gewarnt und für eine Zustimmung zu dem Geschäft Beschäftigungs- und Standortgarantien zur Bedingung gemacht.

Neues Institut wäre Nummer zwei

Am Nachmittag waren in Frankfurt die Aufsichtsräte von Allianz und Commerzbank zu außerordentlichen Sitzungen zusammengetroffen, um über die Zukunft der angeschlagenen Bank zu beraten. Es war bereits erwartet worden, dass nach monatelangen Verhandlungen noch am Sonntag eine Entscheidung über die größte Transaktion in der deutschen Finanzbranche seit sieben Jahren fällt. Ergebnisse der Aufsichtsratssitzungen wurden aber bis zum frühen Sonntagabend nicht bekanntgegeben.

Zuletzt hatten sich Meldungen verdichtet, dass die Allianz ihre Banktochter mehrheitlich an die Commerzbank verkaufen wird. Angestrebt sei eine Dresdner-Übernahme in zwei Schritten, hatte es geheißen. Ein neues Institut aus Commerzbank und Dresdner Bank wäre mit einer Bilanzsumme von knapp 1,1 Billionen Euro deutliche Nummer Zwei in der deutschen Bankenbranche hinter der Deutschen Bank mit einer Bilanzsumme von fast zwei Billionen Euro. Die Allianz hatte zuletzt lediglich "fortgeschrittene Gespräche zur weiteren Entwicklung der Dresdner Bank" bestätigt und wollte auch am Sonntag zunächst keinerlei Stellungnahme zu der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung abgeben.

Auch Chinesen im Gespräch

Die Dresdner Bank war wegen der Finanzmarktkrise tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Allianz hatte die Bank im Jahr 2001 für rund 23 Milliarden Euro übernommen, im Markt war zuletzt über einen Preis von neun Milliarden Euro für die Allianz-Tochter spekuliert worden. Außer der Commerzbank wurde zuletzt auch die China Development Bank (CDB) als potenzieller Käufer der Dresdner Bank gehandelt worden. Im Allianz-Vorstand gab es nach Informationen aus Finanzkreisen durchaus Stimmen für eine solche Variante. Auch Arbeitnehmervertreter hatten sich für eine ausländische Lösung ausgesprochen, weil dabei nach ihrer Einschätzung weniger Jobs wegfallen würden. (ck/dpa)

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