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ANLEGER Frage: an Klaus Martini Leiter der globalen Anlagestrategie für Privatkunden der Deutschen Bank

Aktien bleiben 2008 attraktiv

Die vom US-Immobilienmarkt ausgehende Finanzkrise hat das Börsenjahr 2007 geprägt. Pessimisten fürchten, dass 2008 weitere Erschütterungen bevorstehen. Wie groß ist die Gefahr? Und sollte man Aktien meiden?

Auch wenn kurzfristig eine erhöhte Unsicherheit zu erwarten ist – mittel- bis langfristig bleibt unser Ausblick für Aktien positiv. Die globalen Aktienmärkte werden derzeit von gegenläufigen Einflüssen getrieben. Auf der einen Seite belasten das schwächere Wirtschaftswachstum in den USA, die steigenden Kapitalkosten und die Tatsache, dass das Gewinnwachstum seinen Gipfel erreicht zu haben scheint. Auf der anderen Seite wirken sich die Zinssenkungen der US-Notenbank, die robuste Weltwirtschaft und die reichlich vorhandene sowie weiter wachsende Liquidität positiv aus.

Globalisierung und die Entstehung neuer Absatzmärkte werden auch 2008 eine treibende Kraft für viele Aktienmärkte bleiben. Ebenso sprechen die günstigen Bewertungen der meisten Aktienmärkte – die mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen zwischen 12 und 14 deutlich niedriger sind als im Jahr 2000 – langfristig für Aktien. Dabei gibt es jedoch regionale Unterschiede: US-Unternehmen sind abgesehen vom Bankensystem in guter Verfassung, wie solide Bilanzen, eine niedrige Verschuldung und eine zufriedenstellende Gewinnentwicklung zeigen. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse nähern sich ihrem niedrigsten Niveau seit 1995. Weitere Zinssenkungen, nachlassende Rezessionsängste und steigende Gewinne bereiten den Boden für eine Aktienrallye.

Auch für europäische Aktien ist der Ausblick mittelfristig positiv. Die Erträge der europäischen Unternehmen dürften 2008 um etwa neun Prozent wachsen. Konjunkturelle Schwächen einzelner Länder sollten durch die Globalisierung der Unternehmen teilweise ausgeglichen werden. Jetzt zahlt sich aus, dass besonders deutsche Unternehmen zu den ersten gehörten, die den Boom in China erkannt haben. Asiens Volkswirtschaften (ohne Japan) dürften 2008 weiter florieren und Wachstumsraten zwischen 3,8 und 10,4 Prozent erzielen. Während die Wachstumsstory in Asien nach wie vor intakt ist, stehen die asiatischen Aktienmärkte 2008 allerdings auf dem Prüfstand.

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an Klaus Martini

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