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ANLEGER Frage: an Malte Diesselhorst, Landesgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz

Im Alter das Risiko reduzieren

Ich bin 60 Jahre alt und spare monatlich 200 Euro. Seit 2003 gehen 100 Euro in einen europäischen Aktienfonds, seit 2004 zusätzlich monatlich 100 Euro in ein flexibles Vorsorgesparen mit 2,5 Prozent plus Prämie. Ich möchte noch bis 2012 sicher und zuverlässig Geld anlegen, würde mich aber gerne von einem der Verträge trennen. Was kann ich tun?

Auch wenn konkreter Rat schwierig ist, sollten folgende Aspekte bei der Entscheidung berücksichtigt werden: Die Anlage in Aktien, sei es direkt oder über einen Fonds, ist mit Risiken behaftet. Langfristig gesehen bietet diese Anlageform allerdings auch durchschnittlich deutlich bessere Renditen als ein Sparkonto. Allerdings können Wertschwankungen gerade dann eintreten, wenn das Geld vielleicht benötigt wird.

Das Vorsorgesparen bietet dagegen eine hohe Sicherheit. Das eingezahlte Kapital bleibt auf jeden Fall erhalten. Das Vorsorgesparen mit Prämie wird gerade durch die steigenden Prämienzahlungen auf das jährlich angesparte Kapital mit längeren Laufzeiten interessanter. Aus dem Vorsorgesparplan auszusteigen hätte den Nachteil, dass die mit den Jahren ansteigenden Prämienzahlungen verloren gehen.

Generell gilt, dass bei höherem Lebensalter der Anteil risikobehafteter Anlageformen reduziert werden sollte, weil die angesparten Beträge mit Eintritt des Rentenalters benötigt werden und eine kurz- oder mittelfristige Wertminderung dann nicht mehr „ausgesessen“ werden kann.

Reicht allerdings die sonstige Versorgung durch Vermögen und Rente schon aus und wird der aus dem Aktiensparen zusätzlich zu erwartende Betrag zum Lebensunterhalt nicht dringend benötigt, so kann vielleicht ein höheres Risiko akzeptiert werden. Die Chance liegt dann darin, dass bei guter Entwicklung der Kapitalmärkte ein deutlich besseres Ergebnis erzielt wird.

Bei der Entscheidung für Sparpläne sollte man auf die Details achten. Wichtig ist, dass die Rendite nicht durch offene oder versteckte Kosten zu stark belastet wird. Statt eines Aktienfonds könnte sich möglicherweise der Kauf von kostengünstigeren Zertifikaten oder Exchange Traded Funds (ETF) auf einen Aktienindex anbieten.

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an Malte Diesselhorst

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