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ANLEGER Frage: an Oliver Borgis Leiter des Portfoliomanagements der Weberbank

Profitieren von der Inflation

Angesichts einer Inflationsrate von gut drei Prozent lohnen sich Anleihen mit vier Prozent Rendite kaum noch. Gibt es ertragreichere Möglichkeiten, das Vermögen gegen Inflation zu schützen?

Sollte der Preisdruck weiter zunehmen und Inflation ein dauerhaftes Problem darstellen, werden über kurz oder lang auch die Zinsen für Anleihen steigen. Aber es gibt auch effektivere Varianten, der Geldentwertung zu begegnen. Inflationsindexierte Anleihen beinhalten einen direkten Schutz. Sie bieten derzeit eine reale Rendite von rund 1,5 Prozent plus einen Aufschlag in Höhe der Inflationsrate. Bereits eine herkömmliche Aktienanlage ist langfristig besser vor Inflation gefeit als klassische Anleihen. Ölwerte profitieren direkt von steigenden Rohölpreisen. Auch die Gewinne sowie der Wert von Produktionsanlagen und Immobilien anderer Unternehmen werden bei Inflation tendenziell steigen. Letzteres gilt natürlich auch für Immobilienfonds.

Der Anleger kann sich aber auch so positionieren, dass er von den Inflationstreibern direkt profitiert. Die Preise für Rohstoffe und Lebensmittel werden von der stetig wachsenden Nachfrage der aufstrebenden Schwellenländer wie China und Indien befeuert. Aktien aus Schwellenländern nehmen am Aufschwung dort teil. Wir raten hier aber ebenso wie bei Rohstoffinvestments dringend zu einer breiten Streuung. So gehört nicht etwa nur Gold ins Portfolio, sondern auch Fonds oder Zertifikate, die in Industriemetalle und Agrarrohstoffe investieren.

Zwecks Inflationsschutz mit Rendite ist eine mehrgleisige Strategie mit allen genannten Anlageklassen sinnvoll. Generell gehören derzeit mehr inflationsindexierte Anleihen, Immobilien und Rohstoffinvestments ins Depot als in inflationsfreien Zeiten. Die passende Mischung ist auf Basis aller individuell vorhandenen Spar- und Vermögenswerte festzulegen. Ein Garant für den Anlageerfolg sind aber auch vergleichsweise inflationssichere Anlagen nicht. So kann beispielsweise der Trend zu steigenden Rohstoffpreisen mit einer möglichen Konjunkturabschwächung in China abreißen. Da damit aber auch der Preisdruck hierzulande abnehmen würde, wäre das hinnehmbar.

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an Oliver Borgis

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