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Banken: Der Hammer fällt für die WestLB

Die angeschlagene WestLB wird nach einer gescheiterten Partnersuche an meistbietende Investoren verkauft. Die nordrhein-westfälische Landesbank will kurzfristig Verhandlungen mit der EU-Kommission über einen Bieterwettbewerb aufnehmen.

Düsseldorf - Das kündigte Bankchef Heinz Hilgert am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf an. Nach dem Bieterverfahren für die Landesbank Berlin bekommen damit zum zweiten Mal private Banken und Investoren die seltene Chance, eine Zentralbank kommunaler Sparkassen zu kaufen.

Hilgert erwartet vom Bieterverfahren ein Ende der monatelangen Hängepartie mit den Brüsseler Wettbewerbshütern um die WestLB-Zukunft. Die drittgrößte deutsche Landesbank hat 2008 nur dank der milliardenschweren Garantien ihrer Eigentümer schwarze Zahlen geschrieben. Unter dem Strich steht zwar ein Mini-Gewinn von 18 Millionen Euro. Dieser kam aber nur durch den Verkauf riskanter Wertpapiere im Volumen von 23 Milliarden Euro an eine Zweckgesellschaft zustande, durch den ein Gewinn von fast einer Milliarde in die Bilanz floss.

Die WestLB ist die einzige deutsche Landesbank, die über einen eigenen Rettungsschirm verfügt. Ihre Eigentümer – Land, Sparkassen und Kommunen in NRW – garantieren für die ausgelagerten Risiken mit fünf Milliarden Euro. Von den Garantien seien 280 Millionen Euro in Anspruch genommen worden. Zur WestLB gehört derzeit noch die Berliner Weberbank, die aber zum Verkauf steht.

Wegen der Hilfen der WestLB-Eigentümer wurde die Landesbank zum Fall für Brüssel. Als Gegenleistung soll der Düsseldorfer Bankkonzern verkleinert werden und einen neuen Mehrheitseigentümer bekommen. Die Frist für den Eigentümerwechsel läuft zwar nach dreimonatiger Verlängerung zum 31. März ab. Der Rettungsschirm für die WestLB wird nach Angaben von Hilgert aber von Brüssel nicht eingezogen. Wann und über welchen Zeitraum ein Bieterverfahren in Gang gesetzt wird, sei noch Verhandlungssache mit Brüssel. Bei der Landesbank Berlin gab es eine mehrjährige Frist.

Die Eigentümer der WestLB hatten zunächst auf eine Fusion der WestLB mit einer anderen Landesbank gesetzt. Die Hoffnungen ruhten auf der Landesbank Hessen-Thüringen. Doch die Sparkassen in beiden Ländern, die die Mehrheit an der Helaba besitzen, zogen nicht mit. Laut Hilgert kann es auch im Rahmen des Bieterverfahrens für die WestLB noch zu einem Zusammenschluss mit einer anderen Landesbank kommen. Von Bundeshilfen profitiere die WestLB bisher nicht. Grund sei, dass die geforderte Kernkapitalquote von sieben Prozent bislang nicht erfüllt wurde. WESTLB AG]dpa

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