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Banken: Ex-Chefs wollen Geld von Hypo Real

Nach ihrem Rauswurf bei der krisengeschüttelten Hypo Real Estate haben ehemalige Führungskräfte die Bank verklagt.

München - Der frühere Vorstandschef Georg Funke wolle die Zahlung von rund 150 000 Euro Gehalt durchsetzen, sagte ein Sprecher des Landgerichts München am Donnerstag. Ex-Vorstandsmitglied Frank Lamby fordert 37 500 Euro Vergütung ein, der frühere Finanzvorstand Markus Fell klagt gegen seine Kündigung. Über die Klagen werde voraussichtlich in einer mündlichen Verhandlung entschieden, sagte der Gerichtssprecher. Ein Termin stehe noch nicht fest.

Bei Aktionärsschützern sorgten die Klagen für Empörung. „Den Herren fehlt offensichtlich jegliche Spur von Moral“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) Ulrich Hocker. Die Klagen seien eine beispiellose Instinktlosigkeit. „Damit disqualifizieren sich Herr Funke und seine Kollegen ein weiteres Mal selbst.“ Unter ihrer Führung sei die HRE in eine Existenzkrise manövriert worden, die indirekt auch den gesamten deutschen Finanzsektor bedroht. Die DSW hat bereits bei der Staatsanwaltschaft München Anzeige gegen die verantwortlichen Manager für das HRE-Debakel erstattet.

Unter Funkes Leitung war die Hypo Real Estate im vergangenen Jahr an den Rand des Ruins geraten und wird seitdem mit staatlicher Hilfe am Leben gehalten. Insgesamt hat der Konzern bereits 102 Milliarden Euro an Garantien und Kapital erhalten. Funke musste nach einem Streit mit Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) im Herbst vergangenen Jahres abtreten. Als HRE-Chef hatte Funke im Jahr 2007 zuletzt knapp 1,9 Millionen Euro verdient. dpa

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