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Commerzbank

© Foto. dpa

Bankenkrise: Commerzbank schreibt noch mehr ab

Weitere 170 Millionen Euro sind verloren. Der Gewinn bricht damit weiter ein. Trotz der dramatischen Entwicklung zeigt sich der Vorstandschef Martin Blessing zuversichtlich.

Die Commerzbank hat auch im zweiten Quartal unter der Finanzkrise gelitten. Wie das Institut am Mittwoch mitteilte, musste es erneut Abschreibungen in Höhe von 170 Millionen Euro auf Wertpapiere verbuchen. Sie lagen allerdings rund 75 Millionen Euro niedriger als im ersten Quartal.

Wertberichtigungen von knapp einer Milliarde

Im ersten Halbjahr schrumpfte damit der Gewinn um gut 20 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Allerdings fiel das Ergebnis nur deshalb vergleichsweise gut aus, weil die Bank eine Steuergutschrift in Höhe von 386 Millionen Euro verbuchen konnte. Ohne diesen Effekt hätte sich der Gewinn halbiert.

Die wegen der Finanzkrise bislang aufgelaufenen Wertberichtigungen summieren sich bei der Commerzbank auf knapp eine Milliarde Euro. Dazu kam im zweiten Quartal eine einmalige Abschreibung in Höhe von 250 Millionen Euro für das Geschäft mit Firmenimmobilien. Trotzdem steht die Commerzbank im Vergleich zur Deutschen Bank, wo sich die Korrekturen auf 7,3 Milliarden Euro belaufen, und zur Dresdner Bank, wo es bis Ende März 2,1 Milliarden Euro waren, noch relativ gut da. Allerdings ist die Finanzkrise laut Finanzvorstand Eric Strutz längst nicht ausgestanden. Das gute Ergebnis von 2007, als die Bank einen Nettogewinn von 1,92 Milliarden Euro verbuchte, werde nur schwer zu erreichen sein.

Vorstandschef Blessing zuversichtlich

Vor allem wegen des gut laufenden Geschäfts mit Privatkunden und in der Mittelstandssparte gab sich Vorstandschef Martin Blessing zuversichtlich. Seit Jahresanfang habe man in Deutschland mehr als 260.000 neue Kunden gewonnen, zusammen mit dem Auslandsgeschäft seien es fast eine Million. Blessing sieht sein Haus gut aufgestellt, um weiter aus eigener Kraft und durch Übernahmen zu wachsen.

Zu Gesprächen mit der Allianz wegen einer möglichen Übernahme der Dresdner Bank äußerte er sich nicht. Seit Wochen gibt es angeblich Gespräche über den Kauf der Bank, die sich Medienberichten zufolge jedoch länger hinziehen könnten als geplant. Auch ein Scheitern sei möglich, heißt es in der Branche.

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