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Bankgebühren: Grenzen fürs Fremdgehen

Politiker gegen hohe Gebühren an Geldautomaten.

Berlin - Verbraucherpolitiker im Bundestag wollen die Gebühren für das Abheben an fremden Bankautomaten begrenzen. Der Vorsitzende des Verbraucherausschusses, Hans-Michael Goldmann (FDP), forderte am Mittwoch eine entsprechende Selbstverpflichtung der Banken. Die SPD will die Gebühren gesetzlich auf maximal zwei Euro kappen. Sparkassen und Volksbanken schlugen vor, die Kunden sollten beim Abheben direkt sehen können, wie viel an Gebühren sie dafür zahlen müssen.

Nach einer Untersuchung der Finanzberatung FMH von Ende Januar sind die Gebühren für Kunden an fremden Geldautomaten im vergangenen halben Jahr um 13 Prozent auf durchschnittlich 5,64 Euro pro Auszahlung gestiegen. Zehn Geldhäuser verlangen demnach sogar zehn Euro pro Auszahlung – unter ihnen vor allem Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Das Bundeskartellamt leitete wegen Verdachts auf überhöhte Gebühren an den Geldautomaten Ermittlungen gegen mehr als 280 Kreditinstitute ein.

Goldmann schlug vor, dass die Banken sich freiwillig verpflichten sollen, die Gebühren nur noch in einer Spannbreite von drei bis fünf Euro zu erheben. Bei der derzeitigen Situation sei davon auszugehen, dass die Geldinstitute die Kunden mit Gebühren in einer Größenordnung von hunderten Millionen Euro im Jahr belasteten. Der Verbraucherausschuss wollte das Thema am Mittwoch unter anderem mit Vertretern der Banken diskutieren. Wichtig seien „zeitnahe“ Maßnahmen, erklärte Goldmann.

Eine gesetzliche Regelung zur Gebührenhöhe wollen Sparkassen und Genossenschaftsbanken verhindern. Sie befürworten eine „marktgerechte Lösung“, wie ein Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sagte: Jede Bank soll den Kunden beim Abheben von Bargeld direkt darüber informieren, welche Gebühren dafür anfallen. „Wenn der Kunde sieht, das kostet fünf Euro, dann wird er zur nächsten Bank weiterziehen.“ Über Angebot und Nachfrage werde sich so der Preis für das Fremdabheben finden, sagte der BVR-Sprecher.

Bislang rechnen die Banken untereinander die Gebühren für das Fremdabheben von Bargeld ab und geben davon meist nur einen Bruchteil an die Kunden weiter. Laut FHM verlangen etwa viele Sparkassen und Genossenschaftsbanken von einer Direktbank bis zu 20 Euro pro Auszahlung, die Kunden müssen demnach aber nur einen mittleren einstelligen Euro-Betrag zahlen. AFP/dpa

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