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Börse: Bankenwerte verlieren

Negative Nachrichten aus dem Bankensektor sowie gesunkene Benzinbestände in den USA haben am Mittwoch den deutschen Aktienmarkt spürbar belastet.

Der Dax ging mit minus 2,5 Prozent auf 6422 Punkte aus dem Handel. Der M-Dax verlor 1,6 Prozent auf 8346 Zähler. Der Tec-Dax gab um 1,3 Prozent auf 768 Zähler nach.

Vor allem die sehr schwachen Bankenwerte hätten den Dax belastet, sagten Händler. Dabei verwiesen sie darauf, dass JPMorgan tags zuvor wegen der Kreditkrise neue Milliardenabschreibungen bekanntgegeben hatte und die Großbank Wachovia ihre Verlustangaben für das zweite Quartal revidierte und über noch höhere Verluste informierte. "Die Hiobsbotschaften aus dem Finanzsektor reißen einfach nicht ab", kommentierte ein Börsianer. Verkäufe am Markt hätten auch die überraschend stark gesunkenen Benzinbestände der letzten Woche in den USA ausgelöst sowie Sorgen über den Konflikt in Georgien.

Die Aktien des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) zählten nach Vorlage des Quartalsberichts mit minus 4,9 Prozent auf 17,74 Euro zu den schwächsten Dax-Werten. Wegen der Finanzkrise musste HRE weitere Millionen Euro abschreiben und meldete einen Gewinneinbruch. Zudem ging das Neugeschäft deutlich zurück. Die Titel der Commerzbank büßten als größter Verlierer 6,9 Prozent auf 20,54 Euro ein, die der Deutschen Bank verloren 5,6 Prozent auf 60,01 Euro.

Im M-Dax sorgte die Aktie des Finanzdienstleisters MLP für viel Bewegung: Branchenkreisen zufolge will AWD den Konkurrenten MLP schlucken. MLP erteilte dem Vorhaben zwar eine klare Absage und will sich gegen eine feindliche Offerte mit allen Mitteln wehren, doch die MLP-Aktien schossen an der M-Dax-Spitze um weitere 7,6 Prozent auf 13,80 Euro hoch. Bereits tags zuvor hatten die Anteilsscheine von ersten Übernahmespekulationen durch die Swiss- Life-Tochter AWD profitiert und sechs Prozent dazugewonnen. Nach überraschend starken Quartalszahlen gewannen die Aktien des Düngemittelherstellers K+S 5,2 Prozent auf 72,56 Euro. Die Anteilsscheine von Arcandor brachen dagegen nach schwachen Zahlen zum dritten Geschäftsquartal und einer gesenkten Jahresprognose um 12,7 Prozent auf 6,94 Euro ein.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,26 (Vortag: 4,28) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,10 Prozent auf 115,81 Punkte. Der Bund Future gewann 0,16 Prozent auf 114,01 Punkte. Der Referenzkurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,4903 (1,4907) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6710 (0,6708) Euro. Tsp

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