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Börse: Nur Öl und Krise vor Augen

Die Angst vor den Auswirkungen der Finanzkrise und ein starker Anstieg des Ölpreises haben am Donnerstag die Kurse an den Aktienmärkten ins Minus gedrückt. Der Dax ging 1,3 Prozent niedriger bei 6237 Punkten aus dem Handel, und der EuroStoxx50 fiel um 1,4 Prozent auf 3249 Zähler.

Die Angst vor den Auswirkungen der Finanzkrise und ein starker Anstieg des Ölpreises haben am Donnerstag die Kurse an den Aktienmärkten ins Minus gedrückt. Der Dax ging 1,3 Prozent niedriger bei 6237 Punkten aus dem Handel, und der EuroStoxx50 fiel um 1,4 Prozent auf 3249 Zähler. Neue Schlagzeilen um Lehman Brothers, Fannie Mae und Freddie Mac sorgten dafür, dass die Finanzkrise im Blick der Investoren bleibe, sagte LBBW-Stratege David Pieper. Zudem trübte der Ölpreis die Stimmung: Am Abend mussten für ein Barrel (159 Liter) US-Öl wieder mehr als 121 Dollar gezahlt werden – vor ein paar Tagen noch war der Rohstoff neun Dollar billiger.

Auch in den USA belastete das die Kurse. Besonders stark unter Druck kamen die Finanzwerte, nachdem sich mehrere Analysten kritisch zu einigen großen Investmentbanken äußerten: Der Dow notierte zum Handelsschluss in Europa 0,5 Prozent niedriger, während der Nasdaq-Composite um 0,9 Prozent fiel.

Im deutschen Leitindex Dax gerieten besonders die Aktien der Hypo Real Estate und Commerzbank unter Druck. Beide Titel verloren mehr als zwei Prozent. Zu den wenigen Gewinnern im Dax zählte der Titel von Continental, der um 0,4 Prozent auf 73,80 Euro stieg. Nach wochenlangem Übernahmekampf hatte Conti zugestimmt, dass sich der fränkische Wälzlagerhersteller Schaeffler mit bis zu 49,99 Prozent an dem Konzern aus Hannover beteiligt. Dafür will Schaeffler 75 Euro je Aktie zahlen. Händler überraschte das nicht – das sei in etwa so erwartet worden, hieß es.

Auch die Papiere des Autokonzerns Daimler standen lange auf der Gewinnerseite, wenngleich die meisten anderen europäischen Autowerte stark unter dem Anstieg des Ölpreises und des Euro litten und BMW mit einem Abschlag von 3,4 Prozent größter Dax-Verlierer waren. Daimler profitierte jedoch von einem Bericht, der Autobauer prüfe einen Börsengang der Nutzfahrzeug-Sparte. Als der Konzern dies dementierte, schmolzen die Gewinne dahin.

Die einzigen Aktien, die sich am Donnerstag auf Branchenebene im Plus halten konnten, waren die Energiewerte. Im Sog des steigenden Ölpreises zogen die Aktien von BP, Total oder Royal Dutch um bis zu 1,3 Prozent an. Der Branchenindex war mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent größter Gewinner im Stoxx600.

Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 4,21 (Vortag: 4,22) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 116,28 Punkte zu. Der Bund Future verlor 0,32 Prozent auf 114,39 Punkte. Der Referenzkurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,4814 (1,4734) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6750 (0,6787) Euro.

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