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Börse: Sorge um die Konjunktur

Der Dax hat am Mittwoch im Handelsverlauf seine vorherigen Verluste fast vollständig abgebaut – kurz vor Handelsschluss jedoch wieder einen Einbruch erlitten. Der Leitindex schloss mit 0,8 Prozent im Minus bei 6467 Zählern, nachdem er im Handelsverlauf bis zu 1,2 Prozent nachgegeben hatte.

Der Dax hat am Mittwoch im Handelsverlauf seine vorherigen Verluste fast vollständig abgebaut – kurz vor Handelsschluss jedoch wieder einen Einbruch erlitten. Der Leitindex schloss mit 0,8 Prozent im Minus bei 6467 Zählern, nachdem er im Handelsverlauf bis zu 1,2 Prozent nachgegeben hatte. Zuvor hatte die Wall Street in Reaktion auf positive US-Konjunkturdaten Kursgewinne verbucht. Zuletzt schwankten aber die Kurse wieder um die Nulllinie.

Viele Investoren blieben unentschlossen. Die Sorge vor einer weltweiten Konjunkturschwäche vertrieb deshalb am deutschen Aktienmarkt die Euphorie über sinkende Ölpreise. „Die Weltkonjunktur verliert an Fahrt – und das in einem Umfeld der latent vorhandenen Finanzkrise“, sagte Helaba-Aktienstratege Christian Schmidt. Die Märkte schauten dabei vor allem auf die Vereinigten Staaten. Am Dienstag hatte günstigeres Öl Anleger noch in Kauflaune versetzt. „Wenn der Ölpreis wegen sinkender Nachfrage infolge der Konjunkturschwäche so deutlich fallen sollte, nutzt er uns nicht“, sagte ein Händler. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) US-Leichtöl sank zur Wochenmitte um ein weiteres Prozent auf 108,57 Dollar. „Wir sehen eine Korrektur auf die jüngste Übertreibung. Aber 100 Dollar pro Fass sind immer noch sehr hoch und wir sind die Probleme noch nicht los“, sagte ein Börsianer.

Auch vom nachgebenden Euro-Kurs gingen nach Angaben von Händlern keine Impulse für den Aktienhandel aus. Die Gemeinschaftswährung fiel auf bis zu 1,4386 Dollar und war damit so günstig wie zuletzt Mitte Januar. „Prinzipiell ist das für die deutsche Exportwirtschaft gut. Aber es nützt nichts, wenn die Kunden in den USA kein Geld haben, etwas zu kaufen“, sagte ein Börsianer. Belastet wurde die Stimmung auch von schlechten Nachrichten der US-Investmentbank Lehman Brothers. Der Hedgefonds-Verwalter Ospraie Management schließt nach heftigen Verlusten im August seinen Vorzeige-Rohstofffonds. Lehman Brothers ist mit 20 Prozent an dem Hedgefonds-Verwalter beteiligt.

Nach Börsenschluss teilte die Deutsche Börse am späten Abend erwartungsgemäß mit, das die Aktie Salz- und Düngemittelhersteller K+S am 22. September in den Dax aufsteigen und dort die TUI-Aktie ersetzen soll.

Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,18 (Vortag: 4,26) Prozent. Der Rentenindex stieg um 0,35 Prozent auf 116,66 Punkte. Der Bund Future sank um 0,07 Prozent auf 114,43 Zähler. Der Kurs des Euro ist am Mittwoch weiter gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4441 (Dienstag: 1,4516) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6925 (0,6889) Euro. Tsp

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