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CIT: Kein Lärm um eine Riesenpleite

Fast 65 Milliarden Dollar Schulden. Im Laufe des Jahres werden es noch mal drei Milliarden mehr, im kommenden Jahr kommen weitere acht hinzu: Die Insolvenz des amerikanischen Mittelstandsfinanzierers CIT ist die fünftgrößte US-Pleite aller Zeiten. Doch die Börse lässt das kalt.

Berlin - Angesichts dieses Superlativs bleiben die Reaktionen sehr entspannt. Zwar befürchten amerikanische Analysten jetzt Gefahren für heimische Einzelhändler, die einen Großteil der CIT-Kundschaft bilden, insgesamt aber blieb die Finanzwelt gelassen. Weder stürzten am Montag die Börsen ab, noch rauschten weltweite die Bankwerte in ihrer Gänze in den Keller.

Warum, erklärt Konrad Becker, Analyst beim Bankhaus Merck Finck. „Die CIT-Pleite ist kein Konkurs wie der von Lehman“, sagt er. „Hier handelt es sich um ein geordnetes Verfahren. Außerdem ist das Volumen im Vergleich zu Lehman deutlich kleiner.“ Darüber hinaus sei die internationale Verflechtung der CIT-Geschäfte nicht besonders ausgeprägt, ein Dominoeffekt dementsprechend unwahrscheinlich.

Nicht ganz unwichtig dürfte auch die Tatsache sein, dass die Insolvenz alles andere als überraschend kam. CIT steckte bereits seit Mitte 2007 in Schwierigkeiten. Die Bank war stark im Subprime-Kreditgeschäft engagiert – der Ausgabe von Hypotheken an eigentlich nicht kreditwürdige Kunden –, was die aktuelle Finanzkrise auslöste. Bereits 2008 hatte die amerikanische Regierung CIT mit 2,3 Milliarden Dollar gestützt. In den vergangenen Wochen hatte das Bankhaus dann noch mal einen Kredit von 4,5 Milliarden Dollar von seinen Gläubigern erhalten.

CIT betonte jedoch, nur die Holding sei jetzt von der Insolvenz betroffen. Die Kreditvergabe an kleine und mittelständische Unternehmen laufe im Zuge einer geordneten Insolvenz weiter. Das Filialnetz könne weiterbestehen, auch das Deutschlandgeschäft mit rund 35 Mitarbeitern sei nicht betroffen. mho

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