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Finanzen: Das Depot winterfest machen Wie man sich vor einem Crash schützen kann

Für Anleger war das Jahr 2007 nicht schlecht. Wegen der anhaltenden US-Finanzkrise besteht aber die Sorge vor einem Rückschlag.

Für Anleger war das Jahr 2007 nicht schlecht. Wegen der anhaltenden US-Finanzkrise besteht aber die Sorge vor einem Rückschlag. Das wäre besonders ärgerlich, wenn sich ein Anleger im Winterurlaub befindet und nicht reagieren kann. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, das Aktiendepot abzusichern.

Stop-Loss-Order: Der Anleger beauftragt die depotführende Bank, die Aktie automatisch zu verkaufen, wenn ein bestimmter Kurs unterschritten wird. Der Verlust lässt sich so begrenzen, zum Beispiel auf maximal zehn Prozent vom aktuellen Wert aus gesehen. Glatte Beträge wie etwa 100 Euro als Stop-Loss-Marke sollte der Anleger jedoch vermeiden, sagt Stephan Kühnlenz, Geldexperte der Stiftung Warentest in Berlin.

Der Grund: Solche Marken setzen viele Anleger, was zur Folge hat, dass bei dieser Kursschwelle eine Verkaufswelle einsetzt. Der Verlust kann dadurch viel größer ausfallen als gedacht. Denn die Stop-Loss-Marke bedeutet nicht gleichzeitig einen Verkaufserlös. Entscheidend ist, bei welchem Preis sich nach der Verkaufsorder ein Käufer findet. Viele Verkaufsorder können den Preis aber unkalkulierbar in den Keller stürzen lassen, so dass erst ein Verkaufskurs möglicherweise von nur 90 Euro zustande kommt. „Dem lässt sich entgehen, indem man zum Beispiel sein Limit bei 102,50 Euro setzt“, so Kühnlenz. Dann sei die Wahrscheinlichkeit höher, vor einer Verkaufswelle seine Aktie loszuwerden.

Verkaufsoptionen: Teurer, aber wirkungsvoller sind Verkaufsoptionen, sogenannte Puts. Die Verkaufsoptionen lassen sich wie eine Art Versicherungsprämie sehen. Bleibt der Kurs unverändert oder steigt, dann ist das Unglück ausgeblieben und der Anleger hat dafür gezahlt, dass er den Schutz hatte.

Denn mit dem Put hat der Aktionär das Recht, auf Wunsch seine Aktie zum festgelegten Preis von beispielsweise 100 Euro zu verkaufen – selbst wenn sie am Markt schon weit tiefer gefallen sein sollte. Das macht sich besonders dann als Vorteil bemerkbar, wenn eine Aktie oder ein ganzer Markt crasht, also innerhalb kürzester Zeit abstürzt. Die Aktie selbst muss übrigens nicht zwingend verkauft werden, da die Verkaufsoption einen eigenen Wert hat, der mit fallendem Kurs steigt.

Vollmacht erteilen: Wer großes Vertrauen zu seinem Bankberater oder auch einem versierten Bekannten hat, kann ihm die Vollmacht erteilen, während der Abwesenheit Dispositionen wie etwa Verkäufe vorzunehmen. Das hat den Vorteil, dass dabei Fingerspitzengefühl für die Börsenstimmung mit einfließen kann, etwa bei Kursstürzen. Der Anleger sollte aber klare Vorgaben wie etwa zu maximalen Verlusten machen.Ron Keller

Ron Keller

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