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© dpa

Falschgeld: Weniger Blüten im Umlauf

Mehrere Fahndungserfolge der Polizei gegen Geldfälscher haben dazu geführt, dass immer weniger nachgemachte Scheine auftauchen. Diese haben es allerdings in sich, denn die Falschgeld-Scheine werden immer größer.

Geldfälscher haben in Deutschland und Europa mit falschen Banknoten zwar immer seltener Erfolg - aber sie richten größeren Schaden an. Im vergangenen Jahr zogen Fahnder in Deutschland rund 40.000 gefälschte Scheine aus dem Verkehr - das war der niedrigste Stand seit dem Jahr der Euro-Bargeld-Einführung 2002, wie die Bundesbank in Frankfurt meldet. Seit drei Jahren geht die Zahl kontinuierlich zurück, 2007 um 13 Prozent. Kriminelle setzten aber immer häufiger auf größere Scheine, so dass der wirtschaftliche Schaden in Deutschland von 3,2 auf 3,8 Millionen Euro stieg. Die Zahl falscher Münzen erreichte einen Rekordstand von 82.000 Stück.

In den 13 Ländern der Euro-Zone, die seit Januar auf 15 Staaten gewachsen ist, sank das Falschgeld-Aufkommen ebenfalls. Fahnder entdeckten 2007 nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) 561.000 Blüten, das waren 4000 weniger als ein Jahr zuvor. Die meisten nachgemachten Scheine tauchten im Euro-Raum auf, rund 3,5 Prozent in anderen EU-Ländern. Als Grund für den Rückgang der Falschgeld-Zahlen gelten Erfolge der Polizei, die 2007 internationale Fälscherwerkstätten aushob. Zudem sind Kassierer und Verbraucher laut Notenbanken aufmerksamer als früher.

Gefahr für Verbraucher ist gering

Am beliebtesten ist bei den Fälschern nach wie vor der 50-Euro- Schein, der in Geschäften und im Handel sehr häufig ist. Auf ihn entfallen in Deutschland und Europa mehr als ein Drittel aller Blüten. Stark zugenommen haben in Deutschland falsche 200-Euro- Banknoten. "Die Fälscher suchen sich den Schein aus, mit dem sie bei geringstem Risiko den größten Gewinn machen", sagt ein Bundesbank- Mitarbeiter.

Insgesamt sei das Risiko für Verbraucher, einen falschen Schein in der Geldbörse zu finden, aber gering. "Erfreulicherweise liegt Deutschland mit rund fünf Fälschungen auf 10.000 Einwohner pro Jahr nach wie vor weit unter dem Durchschnitt des Euro-Raums", sagte Bundesbank-Vorstand Hans Reckers. Die Notenbank forderte alle Bürger auf, Banknoten aufmerksam zu prüfen. Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz. Wer einen Schein findet, sollte ihn bei der Polizei abgeben, weil die Verbreitung von Falschgeld strafbar ist. (ut/dpa)

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