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Finanzkrise: Belgiens Ex-Premier soll Dexia-Bank retten

Belgiens Ex-Premierminister Jean-Luc Dehaene soll den schwer angeschlagenen französisch-belgischen Finanzkonzern Dexia aus der Krise holen. Der aktuelle belgische Regierungschef hofft, dass sich nach dem Schritt der Aktienkurs des Finanzinstituts erholt.

Dehaene werde Chef des Verwaltungsrats bei der Bank, teilte Regierungschef Yves Leterme nach einer nächtlichen Krisensitzung am Dienstag in Brüssel mit. Neuer Vorsitzender des Dexia-Vorstandes werde der französische Bankier und Manager bei BNP Paribas, Pierre Mariani. Mariani war ein enger Mitarbeiter des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, mit dem Leterme am Montagabend in Paris über die Probleme bei Dexia beraten hatte.

Am Montag war der Aktienkurs von Dexia um mehr als 20 Prozent abgestürzt. Die Schwierigkeiten des Konzerns hatten sich verschärft, nachdem Dexias umfangreiche Geschäfte mit der deutsche Hypo Real Estate bekanntgeworden waren. Leterme nannte die Benennung von Dehaene und Mariani für die Top-Posten bei der Bank "ein kräftiges Signal des Vertrauens für den Markt". Beide sollten noch am Dienstag ihre neuen Aufgaben übernehmen. Mariani löst den bisherigen Dexia-Chef Axel Miller ab.

Wichtig für die Finanzierung der Kommunen

Leterme zeigt sich sehr zufrieden mit der Entscheidung, seinen Vor-Vorgänger Dehaene an die Spitze des Verwaltungsrats zu setzen. "Er kennt die Branche, sitzt in internationalen Gruppen, kennt die Belange der Gemeinden, hat gute Kontakte zu den Anteilseignern, kennt die Politik und ist ein politisches Schwergewicht", sagte Leterme.

In Belgien ist Dexia wichtig für die Finanzierung der Kommunen. Der belgische Staat und die drei belgischen Regionen halten jeweils 5,7 Prozent des Kapitals an Dexia, die Holding der Gemeinden nochmals 14 Prozent. Wie die geschäftliche Zukunft der Gruppe aussieht, blieb zunächst unklar. Die Regierung prüfe verschiedene Szenarien, sagte Leterme. "Ich bin davon überzeugt, dass Dexia große Zukunftschancen hat und die schwierige Krise überwinden wird", fügte der Premier in seiner nächtlichen Pressekonferenz hinzu. (mfa/dpa)

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