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Finanzkrise: Frankreichs Gemeinden geraten in Not

Die internationale Finanzkrise könnte nach den Banken auch europäische Gemeinden in den finanziellen Abgrund reißen. Diese Einschätzung vertrat der Gründungspräsident der Osteuropabank, Jacques Attali, am Donnerstag in einem Interview mit der französischen Zeitung "Le Figaro".

Ein Drittel der Schulden der französischen Gemeinden bestünde aus zweitklassigen Krediten, sagte Attali, der ein Reformprogramm für Präsident Nicolas Sarkozy erarbeitet hat. Das Beispiel Island zeige, dass selbst ganze Staaten gefährdet seien.

Attali hatte schon Ende vergangenen Jahres die Finanzkrise mit der Krise von 1929 verglichen. Beide Krisen liefen nach dem selben Mechanismus ab, bekräftigte er. „Man hat zugelassen, dass sich die Leute auf fiktive Werte verschulden.“ Über die Kreditverknappung und die folgende Rezession würden am Ende alle betroffen.

Wie 1929 sieht Attali mit der Krise drei Risiken verbunden: die Verbreitung von Verschwörungstheorien wie damals gegen die Juden, eine Kreditbereinigung über eine „große Inflation“ sowie „militärische Spannungen, um die Bürger zu zwingen, mehr Sparpolitik und Steuern hinzunehmen“. Die USA seien derzeit dieser militaristischen Versuchung ausgesetzt. Deshalb sei eine internationale demokratische Regulierung der Finanzmärkte nötig. dpa

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