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Finanzkrise: Ökonomen erwarten langen Abschwung der Weltwirtschaft

Lange Durststrecke: Die Finanzkrise wird nach Einschätzung führender Ökonomen für einen anhaltenden Abschwung der Weltwirtschaft sorgen. Auch für den technischen Fortschritt dürfte das nicht ohne Folgen bleiben.

"Nachdem die Weltwirtschaft in den vergangenen Jahren über ihrem langfristigen Trend gewachsen ist, wird sie in den kommenden Jahren darunter liegen", sagte die Wirtschaftsexpertin Beatrice Weder di Mauro dem Düsseldorfer "Handelsblatt". Eine Zeit lang sei kein Preis für Risiko vorhanden gewesen - weil es von den Zentralbanken enorme Liquidität gegeben habe, die von den Finanzmärkten noch vervielfacht worden sei.

Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, Dennis Snower, sagte der Zeitung: "Die US-Wirtschaft wird enorm geschwächt aus dieser Krise hervorgehen. Bis wir erste Anzeichen einer Erholung sehen, wird bedeutend mehr Zeit als ein Jahr vergehen." Zum einen warteten noch erhebliche finanzielle Risiken. Zum anderen würden sich die Bankpleiten verzögert auf Investitionen, Arbeitsmarkt und Konsum auswirken. Die Finanzkrise werde auch Wachstumstreiber wie den technischen Fortschritt beeinträchtigen, sagte Snower. Innovationen müssten schließlich finanziert werden.

Auch die Schwellenländer könnten der Schwäche der US-Wirtschaft nicht entgegensteuern, sagte Snower. Denn erstens seien die Finanzsysteme eng verflochten und die Risiken damit gestreut. Zweitens könnten die Schwellenländer weniger exportieren, wenn in den Industrieländern die Nachfrage sinke. Und drittens bekämen sie weniger Kredite, um zu investieren. (mfa/ddp)

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