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Finanzkrise: Zwölfte US-Bank in die Pleite gerissen

Das Bankensterben in den USA geht weiter: Jetzt hat es die Ameribank aus West Virginia erwischt. Teuer könnte die Finanzkrise für die US-amerikanischen Steuerzahler werden. Präsident Bush hat sie schon einmal auf hohe Kosten für die Bankenrettung eingestimmt.

Die Finanz- und Immobilienkrise in den USA hat die zwölfte US-Bank in diesem Jahr in die Pleite gerissen. Die Ameribank im US-Bundesstaat West Virginia wurde nach Angaben des staatlichen Einlagensicherungsfonds der US-Banken (FDIC) am Freitag geschlossen. Aus US-Regierungkreisen hieß es, erste Einzelheiten des angekündigten Banken-Rettungsplans sollten bereits am Freitagabend dem Kongress übermittelt werden. Als Reaktion auf die geplante Banken-Rettungsaktion der Regierung stieg der Dow-Jones-Index an der New Yorker Börse am Freitag erneut. Die US-Notenbank Fed pumpte weitere 20 Milliarden Dollar in das notleidende Bankensystem.

Die nun Pleite gegangene Ameribank verfügte den Angaben zufolge über Aktiva in Höhe von 115 Millionen Dollar und Depot-Einlagen über 102 Millionen Dollar. Laut FDIC sollen die Pioneer Community Bank und die Citizens Savings Bank die Einlagen der Ameribank und damit auch deren Kunden übernehmen.

Neue Details zum Rettungsplan am Wochenende

Die ersten Einzelheiten des großangelegten Banken-Rettungsplans der Regierung sollten nach Angaben aus Regierungskreisen noch am Freitagabend dem Kongress übermittelt werden. Finanzminister Henry Paulson hatte zuvor gesagt, er werde Gesetzespläne vorstellen und mit dem Kongress arbeiten, damit dessen Mitglieder übers Wochenende Details ergänzen könnten. Kommende Woche solle es an die Gesetzgebung gehen.

US-Präsident George W. Bush hatte die amerikanischen Steuerzahler auf hohe Kosten für die Bankenrettung eingestimmt. Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird der Staat mit bis zu 50 Milliarden Dollar eine Garantie für Geldmarktfonds übernehmen. Die Einlagensicherung soll demnach zunächst für ein Jahr gelten, die beteiligten Fondsgesellschaften müssten eine Gebühr zahlen. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama sprach dem Vorhaben der Regierung seine "vollkommene Unterstützung" aus. Es dürfe jedoch nicht nur einen Plan für die Unternehmen geben, auch der Bevölkerung müsse geholfen werden.

Börsen mit deutlichen Gewinnen

Die US-Notenbank Fed pumpte weitere 20 Milliarden Dollar in das notleidende Bankensystem. Die strauchelnden Banken hatten nach Angaben der Fed sogar mehr als 55 Milliarden Dollar an frischem Geld angefragt. Insgesamt stellte die US-Notenbank in dieser Woche bereits 240 Milliarden Dollar zur Verfügung.

Angesichts der geplanten Banken-Rettungsaktion der US-Regierung stieg der Dow-Jones-Index an der New Yorker Börse erneut. Er stieg bis Handelsende um 3,33 Prozent und schloss mit 11.386,90 Punkten. Mit einem kräftigen Kursaufschwung hatte die New Yorker Börse am Donnerstag die Einbrüche der Vortrage wieder wettgemacht. Auch die Börsen in São Paulo und Mexiko-Stadt schlossen mit deutlichen Gewinnen. Der Handelsplatz in São Paulo, die größte Börse Südamerikas, verzeichnete ein Plus von 9,57 Prozent. In Mexiko-Stadt endete der Handel mit einem Plus von 4,57 Prozent. (mfa/AFP)

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