zum Hauptinhalt

Jubel an den Börsen: Dax und Dow Jones fahren Rekordplus ein

Mit einem Kursfeuerwerk haben die Börsen am Montag auf den Beschluss der gigantischen Rettungspakete reagiert. Der Dax schloss mit dem höchsten prozentualen Tagesanstieg seiner Geschichte und kam wieder über die psychologisch wichtige Marke von 5000 Punkten. Und auch der Dow Jones verzeichnete den höchsten Punktgewinn aller Zeiten.

Nach der bisher wohl schwärzesten Woche, in der der Dax um 22 Prozent geschmolzen war, kletterte er bis Handelsende um 11,40 Prozent auf 5062,45 Punkte. Der MDax legte 11,96 Prozent auf 5962,49 Zähler zu. Der TecDax stieg um 13,14 Prozent auf 584,64 Punkte.

Die Bundesregierung stellte ihr Rettungspaket für die Finanzbranche mit einem Volumen von 470 Milliarden Euro vor. Es geht um 400 Milliarden für Bürgschaften des Bundes für kurzfristige Kredite der Banken untereinander. Das größte Finanzrettungspaket der Nachkriegsgeschichte soll noch in dieser Woche in einem beschleunigten Gesetzgebungsverfahren beschlossen werden und bis Ende 2009 befristet sein. Ziel ist, das Finanzsystem wieder in Gang zu bringen: Die Banken leihen sich seit Wochen kaum noch Geld, weil sie Angst haben, es nicht mehr wiederzusehen.

Hochstimmung auch in New York

Auch der Dow Jones hat am Montag den höchsten Punktgewinn aller Zeiten verzeichnet. Der US-Index baute im Handelsverlauf seine Gewinne sukzessive aus und schloss mit einem Plus von 11,08 Prozent oder 936,42 Punkten bei 9387,61 Zählern. Allein in der Vorwoche hatte der Leitindex allerdings ein Minus von über 18 Prozent verzeichnet. Die anderen wichtigen Indizes gingen getrieben von Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Finanzkrise ebenfalls mit zweistelligen Gewinnen aus dem Handel. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 11,58 Prozent auf 1003,35 Zähler. An der Nasdaq stieg der Composite-Index um 11,81 Prozent auf 1844,25 Zähler. Der Nasdaq 100 rückte um 12,58 Prozent auf 1429,54 Zähler vor. Nach acht Verlusttagen in Folge beim Dow Jones hofften die Anleger, dass der Tiefpunkt nahe sei, hieß es aus dem Markt.

Nach zahlreichen Regierungen in Europa hatte am Montag auch das Weiße Haus angekündigt, den Banken direkt mit Kapitalspritzen und mit Garantien für ihre Kredite untereinander helfen zu wollen.

Positive Kursentwicklungen auch an deutscher Börse

Es waren die zuletzt arg gebeutelten Finanzaktien, die die Aufwärtsbewegung an des Dax anführten. Papiere des in den vergangenen Wochen zweimal vor dem Zusammenbruch geretteten Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) schossen mit einem Kursplus von 39,95 Prozent auf 5,78 Euro am stärksten nach oben. Die Aktie hatte angesichts des Überlebenskampfs der HRE seit Ende September 69 Prozent an Wert verloren. Aktien der Commerzbank gewannen am Montag 14,79 Prozent auf 11,14 Euro, Papiere der Deutsche Bank stiegen um 12,09 Prozent auf 35,00 Euro. Das Kursplus von 4,86 Prozent auf 23,72 Euro bei der Postbank sah dagegen fast schon bescheiden aus. Im MDax legten Aareal Bank um 36,12 Prozent auf 7,99 Euro zu.

Auch für Infineon ging es mit plus 14,39 Prozent auf 3,14 Euro kräftig nach oben. Ein Händler verwies auf eine technische Gegenreaktion nach den massiven Verlusten der vergangenen Woche. Die Nachrichten zur Tochter Qimonda wertete er unterdessen als "sehr schlechte Neuigkeiten". Im MDax stiegen TUI um 22,08 Prozent auf 10,70 Euro. Der TUI-Konzern will nach dem Verkauf der Reederei Hapag-Lloyd massiv Schulden abbauen. Im TecDax schnellten Conergy um 34,60 Prozent auf 4,24 Euro an die Index-Spitze.

Umlaufrendite im Rentenmarkt steigt auf 4,02 Prozent

Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 legte um 11,00 Prozent auf 2688,32 Punkte zu. In London stieg der Leitindex um mehr als acht Prozent, in Paris legte der Leitindex ebenfalls um mehr als elf Prozent zu. Die US-Börsen zeigten sich zum Handelsschluss in Europa auch sehr fest. Der Leitindex Dow Jones gewann knapp sechs Prozent.

Am Rentenmarkt kletterte die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,02 (Freitag: 3,77) Prozent. Der Rentenindex REX sank um 1,89 Prozent auf 118,34 Punkte. Der Bund Future verlor 0,29 Prozent auf 114,34 Zähler. Der Kurs des Euro stieg. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3639 (Freitag: 1,3579) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7332 (0,7364) Euro. (sba/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false