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Konjunktur: Dax sackt erneut ab - Stimmung getrübt

Der Dax ist auch am Montag mit einem Minus gestartet, nachdem die Börsen in Tokio und Hongkong extreme Verluste verzeichnet hatten. Das Klima in der deutschen Wirtschaft ist im Oktober erneut stark gesunken.

Nach massiven Verlusten in der Vorwoche hat der deutsche Aktienhandel seine Talfahrt am Montag fortgesetzt. Bis neun Uhr 15 sackte der Leitindex Dax um fünf Prozent auf 4082 Punkte ab. Der MDax gab um 4,3 Prozent auf 4839 Zähler nach. Der TecDax fiel um 4,6 Prozent auf 456 Punkte.

Ein Grund für den erneuten Einbruch waren die wiederholt schlechten Vorgaben aus Asien. In Tokio rauschte der Nikkei-225-Index um 6,4 Prozent auf 7163 Punkten in die Tiefe und schloss auf einem neuen historischen Niedrigstand. Im Oktober 1982 hatte der Index letztmals so schwach notiert.

Chinesische Börse um 12,7 Prozent eingebrochen

Auch die Hongkonger Börse erlebte ein 11-Jahres Tief mit einem Kurssturz von 12,7 Prozent am Montag. Vor dem Hintergrund der Sorgen um die Weltwirtschaft und die Vorhersagen für ein geringeres Wachstum in Hongkong stürzte der Hang Seng Index 1602,54 Punkte auf 11.015,84. Zeitweise ging der Index im Handel am Nachmittag sogar um 15 Prozent zurück und schloss am Ende um 12,7 Prozent niedriger. In fünf Handelstagen hat der Hang Seng damit um 27 Prozent verloren. Schwer getroffen waren Aktien chinesischer Unternehmen. Die Investmentgesellschaft Citic erlebte einen heftigen Kursrückgang, nachdem hohe Verluste durch Währungsspekulationen des Hauses mit dem australischen Dollar bekannt geworden waren.

An der New Yorker Wall Street war am Freitag die Börse ebenfalls mit Abschlägen ins Wochenende gegangen. Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Minus von 3,6 Prozent bei 8379 Punkten. Der Nasdaq Composite rutschte um 3,2 Prozent auf 1552 Zähler ab. Seit Monatsbeginn hat der Dow Jones damit bereits knapp ein Viertel an Wert verloren.

Stimmung in der Wirtschaft erneut gesunken

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist im Oktober deutlich eingetrübt. Wie das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung am Montag mitteilte, ist der Geschäftsklimaindex von 92,9 Punkten auf 90,2 Punkte gefallen. Während sich die Einschätzungen zur gegenwärtigen Geschäftslage minimal verbesserten, blicken die rund 7000 befragten Unternehmen deutlich pessimistischer in die Zukunft. Der Ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Die meisten Experten hatten mit einem weniger starken Rückgang des Konjunkturbarometers gerechnet.

Im Dax begannen bis auf Volkswagen alle Werte im Minus. Größter Verlierer waren Deutsche Post, die nach einer Gewinnwarnung 17,5 Prozent auf 7,98 Euro einbüßten. Die Tochter Deutsche Postbank gaben 14,7 Prozent ab, nachdem das Unternehmen einen dreistelligen Millionenverlust bekannt gegeben hat. Deutsche Bank und Allianz verloren ebenfalls zweistellig. Im Rausch befanden sich am Morgen hingegen Volkswagen. Die Papiere wurden mit einem Plus von 68 Prozent bei 355 Euro gehandelt. Ein Grund für den satten Aufschlag ist eine Porsche- Mitteilung vom Wochenende, wonach der Sportwagenbauer bereits mehr als 42 Prozent der VW-Aktien halte und Zugriff auf weitere 31 Prozent habe. (kk/ddp/dpa)

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