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Kreditkrise: Europäische Zentralbank stimmt auf baldige Zinserhöhung ein

EZB-Chefvolkswirt Stark hat eine baldige Anhebung des Leitzinsniveaus angedeutet. Angesichts der hohen Inflationserwartungen halte er es für notwendig, die derzeitige Rate zu überprüfen. Die Finanzmarktkrise hält er für weitgehend ausgestanden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) stimmt die Märkte zunehmend auf eine baldige Zinserhöhung ein. Im "Spiegel"-Interview kündigte EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark vor dem Hintergrund steigender Preise einen verschärften geldpolitischen Kurs der Währungshüter an. Angesichts der hohen Inflationserwartungen halte er es für notwendig, "dass wir ernsthaft das derzeitige Leitzinsniveau überprüfen", sagte Stark dem Nachrichtenmagazin. "Es spricht vieles dafür, dass wir rasch zu einem Ergebnis kommen werden." Die EZB trifft am 3. Juli ihre nächste Zinsentscheidung.

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte nach der letzten EZB-Sitzung Anfang Juni im Kampf gegen die Rekordinflation die erste Zinserhöhung seit einem Jahr angedeutet. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Rat die Zinsen beim nächsten Treffen im Juli um einen kleinen Betrag anheben wird", hatte Trichet gesagt. "Es ist nicht sicher, aber es ist möglich." Die Währungshüter seien "in einem Zustand erhöhter Alarmbereitschaft". Ökonomen erwarten eine Zinsanhebung im Juli auf 4,25 Prozent. Die Zinsen im Euro-Raum liegen seit einem Jahr unverändert bei 4,0 Prozent.

Die Finanzmarktkrise, wegen der die EZB von einem bereits im vergangenen Sommer erwarteten Zinsschritt nach oben abgekommen war, hält Stark für weitgehend ausgestanden. Er hoffe, "dass das Schlimmste hinter uns liegt". (sgo/dpa)

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