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© dpa

Ölpreis schwächt Börsenkurse: Dax sinkt auf niedrigsten Stand des Jahres

Angesichts eines neuen Rekordhochs des Ölpreises und der US-Immobilienkrise haben der Dax und andere europäische Aktienindizes am Freitag deutlich an Wert verloren. Der Deutsche Aktienindex fiel gegen Mittag auf 6140 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Jahresbeginn.

Nicht nur der Dax verlor am Freitag stark: Der Aktienindex an der Londoner Börse sank auf seinen niedrigsten Stand seit Oktober 2005, der französische Aktienindex CAC erreichte am Morgen seinen niedrigsten Stand seit Juni 2005. Der Ölpreis kletterte auf einen neuen Höchststand. Sorgen bereiteten zudem massive Kursstürze bei den beiden größten US-Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac.

Der Dax schloss zum Wochenausklang mit 6153 Punkten und damit mit einem Minus von 2,41 Prozent. In London sank der FTSE 100 bis zum Handelsschluss auf knapp 5262 Punkte. So niedrig hatte er zuletzt Ende Oktober 2005 geschlossen. Zu Handelsschluss legte er wieder leicht auf 5323 Punkte zu und verzeichnete damit ein Minus von 1,54 Prozent. Der französische Aktienindex CAC 40 sank zwischenzeitlich so tief wie zuletzt im Juni 2005 und schloss mit einem deutlichen Minus von 3,09 Prozent.

Ölpreis erreicht Höchstpreise

Die Ölpreise an den Märkten in New York und London erreichten unterdessen neue Höchstpreise. Am Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) der in New York gehandelten Sorte Light Sweet Crude zwischenzeitlich 147,21 Dollar und damit so viel wie noch nie. Das letzte Rekordhoch ist erst rund eine Woche alt. Noch teurer war die in London gehandelte Nordseesorte Brent, deren Preis am Freitag auf 147,50 Dollar stieg. Händler begründeten die Entwicklung mit den politischen Spannungen um den Iran und in Nigeria.

Sorgen machten den Anlegern auch die Lage der beiden größten US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Die Aktien der beiden Institute sackten an der New Yorker Börse weiter in den Keller. Der Preis der Freddie-Mac-Aktie sank bis Freitag gegen 16. 30 Uhr MESZ um knapp 43 Prozent auf 4,75 Dollar, Fannie-Mae-Anteile verbilligten sich um knapp 37 Prozent auf 8,34 Dollar pro Stück. Seit Anfang des Jahres verloren Freddie Mac-Aktien bereits 87 Prozent an Wert, Fannie Mae büßten um bis zu 80 Prozent ein.

Vertrauen in Immobilienfinanzierer soll gestärkt werden

Die US-Regierung sagte den Finanzinstituten ihre Unterstützung zu. "Heute liegt unser Hauptaugenmerk darauf, Fannie Mae und Freddie Mac in ihrer derzeitigen Form zu unterstützen, weil sie eine wichtige Aufgabe erfüllen", erklärte US-Finanzminister Henry Paulson am Freitag. Mit einer entsprechenden gesetzlichen Regelung solle das Vertrauen in die Immobilienfinanzierer gefördert werden, erklärte er mit Blick auf das derzeit im Kongress debattierte Immobiliengesetz.

Zu Spekulationen, die beiden Hypothekenbanken könnten unter staatliche Aufsicht gestellt werden oder ganz in Staatsbesitz übergehen, äußerte Paulson sich in seiner kurzen Stellungnahme nicht. Die "New York Times" hatte am Freitag berichtet, die beiden Finanzinstitute sollten nach den Plänen der Regierung unter staatlichen Schutz gestellt werden, sollte sich ihre Lage weiter verschlechtern. Derzeit seien Fannie Mae und Freddie Mac aber nicht in einer Krise, die ein Einschreiten der Regierung erfordere. (sba/AFP)

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