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So war der Tag: Banken drücken den Dax

Nach dem guten Start ins neue Jahr hat die Finanzkrise den deutschen Aktienmarkt wieder fest im Griff. Der Leitindex Dax fiel am Freitag bis Börsenschluss um knapp zwei Prozent auf 4783 Punkte.

Nach dem guten Start ins neue Jahr hat die Finanzkrise den deutschen Aktienmarkt wieder fest im Griff. Der Leitindex Dax fiel am Freitag bis Börsenschluss um knapp zwei Prozent auf 4783 Punkte. Der M-Dax mittelgroßer Werte büßte 0,8 Prozent auf 5544 Punkte ein. Der Technologieindex Tec-Dax verlor 1,9 Prozent auf 492 Punkte.

Vor allem die Finanzaktien drückten die Stimmung an der Börse. Der Einstieg des Staates bei der Commerzbank lenkte die Aufmerksamkeit der Investoren auf die großen Probleme der Branche. „Der hohe Kapitalbedarf ist eine negative Überraschung für uns und deutet auf einen hohen Abschreibungsbedarf auf die Risikopositionen von Commerzbank und insbesondere der Dresdner Bank hin“, sagte Olaf Kayser, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg.

Im Sog der Commerzbank verlor auch die Aktie der Deutschen Bank 5,8 Prozent. Gerüchten zufolge droht dem deutschen Geldhaus ein dickes Minus im Eigenhandel. Postbank-Aktien sackten sogar um sechs Prozent ab. Das Institut rechnet nach eigenen Angaben mit einem hohen Verlust für das abgelaufene Geschäftsjahr 2008.

Auch die Aktie von Infineon gehörte mit minus 8,9 Prozent erneut zu den großen Verlierern. Händler verwiesen auf eine negative Analystenstudie. Das Papier des Chipherstellers ist mit einem Preis von 0,97 Euro nur noch ein sogenannter „Penny Stock“.

Arbeitsmarktdaten aus den USA sorgten nur kurzzeitig für Erholung. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der US- Landwirtschaft ging im Dezember um 524 000 zurück. „Viele Anleger hatten noch Schlimmeres befürchtet“, sagte ein Börsianer. „Die Daten sind aber nur auf den ersten Blick besser als erwartet ausgefallen“, sagte Analyst Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. „Schließlich wurde die Zahl zum Stellenabbau im Vormonat kräftig nach oben revidiert. Der US-Konjunktur geht es schlecht und das lässt sich am Arbeitsmarkt ablesen.“ Diese Meinung setzte sich am Ende bei den Börsianern durch.

Zu den Gewinnern gehörte die im M-Dax notierte Aktie von Heidelberg Cement. Am Markt kursierten Gerüchte um einen Einstieg des Schweizer Konkurrenten Holcim beim Zementhersteller aus dem Firmenimperium des verstorbenen Milliardärs Adolf Merckle.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,96 (Vortag: 3,09) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,34 Prozent auf 122,12 Punkte. Der Bund Future gewann 0,24 Prozent auf 123,98 Zähler. Der Eurokurs stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3684 (1,3617) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7308 (0,7344) Euro. Tsp

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