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So war der Tag: Fed enttäuscht die Börse

Nachdem die US-Notenbank (Fed) eine eher verhaltene Konjunkturprognose abgegeben hatte, fielen auch an der Deutschen Börse die Kurse.

An der deutschen Börse sind die Aktienkurse im Laufe des Donnerstags immer tiefer ins Minus gerutscht. Dabei wirkte zunächst der verhaltene Konjunkturausblick der US-Notenbank (Fed) vom Vorabend nach. Unterstützung bekam der Dax am Nachmittag von den US-Börsen. Der Leitindex Dax verlor bis zum Börsenschluss 0,7 Prozent auf 4800 Punkte. Für den M-Dax ging es um 0,8 Prozent auf 5621 Zähler abwärts. Der Technologiewerte-Index Tec-Dax blieb fast unverändert bei 615 Punkten stehen.

„Der Markt hatte sich stärkere Worte der Fed erwartet und ist nun enttäuscht“, sagte Aktienstratege Steffen Neumann von der Landesbank Baden-Württemberg. Die US-Notenbanker hielten wie erwartet an ihrer Nullzinspolitik sowie der Einschätzung fest, dass es Anzeichen für ein Nachlassen der Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft gibt. Die Wirtschaft werde aber noch für einige Zeit schwach bleiben. Obwohl die Hoffnung auf eine Stabilisierung am US-Arbeitsmarkt durch überraschend gestiegene Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zunichte gemacht wurden, zogen die Kurse an der Wall Street an. Das Handelsministerium hatte allerdings zugleich seine Schätzungen für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal leicht nach oben korrigiert.

Im Dax gehörten am Mittwoch Aktien der Hannover Rück, Baiersdorf und der Deutschen Lufthansa zu den wenigen  Gewinnern. Lufthansa-Papiere stiegen um 1,5 Prozent. Die Pläne, nach der jüngsten Gewinnwarnung Kurzarbeit einzuführen und Strecken zu streichen, kamen an der Börse gut an.

Zu den größten Verlieren zählten Chemie- und Autowerte. Titel des Düngemittelherstellers K+S verloren 3,3 Prozent. Als Grund nannten Händler einen Gewinneinbruch beim US-Wettbewerber Monsanto. Auch Bayer-Aktien gaben um 0,5 Prozent ab.

Aktien von VW-Großaktionär Porsche legten dagegen um 7,6 Prozent zu. Börsianer verwiesen auf Spekulationen, das Emirat Katar könnte dem Autokonzern VW-Optionen abkaufen. „Damit wäre Porsche aus dem Schlamassel raus“, sagte ein Händler.

Im Tec-Dax überraschte Infineon die Börsianer mit einer kleinen Anhebung seiner Prognose für das dritte Geschäftsquartal. Die Aktie des Chipherstellers stieg um 4,6 Prozent und führten damit die Gewinnerliste an.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,15 (Vortag: 3,19) Prozent. Der Bund Future stieg um 0,23 Prozent auf 120,61 Punkte. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,23 Prozent auf 121,77 Punkte. Der Kurs des Euro ist gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3940 (Mittwoch: 1,4029) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7174 (0,7128) Euro. (Tsp)

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