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Bulle und Bär in Frankfurt.

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Börse: Warten auf erste Rede von Janet Yellen - Dax vorbörslich im Plus

Börsianer warten in dieser Woche gespannt auf die Antrittsrede der neuen Fed-Chefin Janet Yellen vor dem US-Kongress am Dienstag. Nach guten Vorgaben am Freitag in New York und in der vergangenen Nacht in Fernost steigt der deutsche Leitindex Dax vorbörslich an.

Von Andreas Oswald

Nach Einschätzung der Analysten von HSBC wird Janet Yellen bekräftigen, dass die Drosselung der Anleihenkäufe (Tapering) "auf Autopilot steht". Interessant könnte werden, ob die Fed für ihre zinspolitischen Entscheidungen künftig mehr Daten in den Fokus nimmt. Bislang orientiert sie sich stark an der Arbeitslosenquote. Vorstellbar sei, dass verstärkt Größen wie die Inflations- oder Lohnentwicklung einbezogen werden, erläuterten die HSBC-Experten.

Dass sich Fed, EZB und die Bank of Japan in absehbarer Zeit zu höheren Zinsen durchringen, erscheint jedoch abwegig. Wahrscheinlicher ist, dass die EZB denselben Weg wie die Währungshüter in Japan und den USA einschlagen dürfte. Um eine Deflation in Südeuropa zu verhindern, wird die EZB schon bald weitere Zinssenkungen oder Geldpakete an die Banken beschließen.

Spielraum für höhere Zinsen gibt es nirgendwo in den westlichen Industriestaaten und Japan. In der aktuellen Situation würde dies die Kreditvergabe durch Banken vollkommen abwürgen und damit auch jede Erholung der Konjunktur. Nicht zuletzt könnten die Staaten höhere Finanzierungskosten kaum verkraften.

Der Dax steigt am Montagvormittag vorbörslich deutlich über den Wochenschluss und liegt damit im Plus. Auch schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt hatten den Dow in New York und den Dax am Freitag nicht von seiner Erholung abgehalten. Am Ende hatte der Dax mit einem Aufschlag von 0,5 Prozent bei 9301 Punkten geschlossen.

Beflügelt von den positiven Vorgaben der US-Börsen hat die Tokioter Börse am Montag zugelegt. Der Nikkei gewann mehr als ein Prozent. Die Anleger seien ermutigt, dass sich an der Wall Street zum Ende der vergangenen Woche die Konjunkturoptimisten durchgesetzt hätten, sagten Experten.

Auch wenn die Kursrallye an den Aktienmärkten an Tempo verlieren dürfte, steht die große Korrektur daher erst in ferner Zukunft an. Gary Cohn, Präsident der US-Investmentbank Goldman Sachs, drückt es so aus: „Die Ausweitung der Geldmenge dämpft die Ausschläge an den Märkten. In zwei, drei oder vier Jahren werden wir uns fragen, warum die Märkte so viel schwankungsanfälliger sind als früher“. (mit rtr/dpa)

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