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Wirtschaft: Finanzinvestoren wollen Landesbank

US-Fonds bieten für Anteil der HSH-Nordbank / Branchenverband plädiert für Öffnung des Systems

Berlin - Zwei Finanzinvestoren prüfen den Einstieg bei der HSH Nordbank. Damit könnte erstmals eine größere Beteiligung an einer deutschen Landesbank an Investoren aus den USA gehen. Zum Verkauf stehe das knapp 27-prozentige Paket der WestLB an der HSH Nordbank, hieß es am Montag in Branchenkreisen. Interesse an dieser Beteiligung hätten die US-Investoren Hellman & Friedman (HF) und J. C. Flowers angemeldet. Bisher war ein Verkauf von öffentlich-rechtlichen Landesbanken an private Investoren ein Tabu in Deutschland. Entsprechend zurückhaltend wurde das Thema auch am Montag behandelt. Die WestLB wollte sich zu dem Thema nicht äußern. Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, die 35 und 20 Prozent an der HSH halten und ein Vorkaufsrecht besitzen, wollten keine Stellung nehmen. Der schleswig-holsteinische Sparkassenverband mit einem Anteil von 18 Prozent erklärte, man werde prüfen, ob man sein Vorkaufsrecht wahrnehmen werde. Die HSH war 2003 aus der Fusion der Hamburgischen Landesbank und der Landesbank Schleswig-Holstein hervorgegangen. Laut „Financial Times Deutschland“ soll der Preis für das WestLB-Paket bei 1,1 Milliarden Euro liegen.

Die privaten Banken dringen dagegen auf eine Öffnung des öffentlich-rechtlichen Bankensektors. Manfred Weber, Geschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, bezeichnete es am Montag als „ganz normalen Vorgang, dass man sich auch für private Investoren öffnet“. Dies will der Bankenverband auch beim Verkauf der Bankgesellschaft Berlin samt Berliner Sparkasse im kommenden Jahr gesichert wissen. Vor allem geht es dabei um den wertvollen Sparkassennamen. Weber forderte die Bundesregierung auf, vor Beginn des Verkaufsverfahrens darzulegen, dass der Name mitverkauft werden müsse. Sonst könnten Angebote von privaten Banken ausbleiben. dr/stek

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