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Finanzkrise: Fluglinien rechnen mit hartem Winter

Die Luftfahrtgesellschaften rechnen wegen der Finanzkrise und den noch immer hohen Preisen für Kerosin mit einem schwierigem Winter. Fliegen könne nur bezahlbar bleiben, wenn der Ölpreis unter 120 Dollar pro Fass bleibt.

Berlin - Wegen der immer noch relativ hohen Preise für Kerosin und der Finanzkrise erwartet die deutsche Luftfahrtbranche einen „sehr schwierigen Winter“. Die Verbraucher seien wegen der Krise insgesamt stark verunsichert, sagte der Chef des Ferienfliegers Condor, Ralf Teckentrup, am Dienstag in Berlin. Er ist zugleich Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften (BDF).

In den ersten neun Monaten des Jahres sei die Passagierzahl in Deutschland um drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Er hoffe, dass diese Zahl auch für das Gesamtjahr gelten könne, sagte Teckentrup. „Die gestiegenen Energiepreise und die Kostenerhöhungen im Personalbereich haben einen enormen Druck auf die Airlines ausgelöst. Die Branche befindet sich mitten in einer Konsolidierungsphase.“ Das sei grundsätzlich gesund, weil es noch zu viele Fluglinien in der Welt, Europa und in Deutschland gebe, sagte er weiter.

Fliegen könne für viele Bürger nur bezahlbar bleiben, wenn sich der Ölpreis nicht wieder über 120 Dollar pro Fass (159 Liter) einpendelt. Im Juli hatte dieser seinen Höchststand bei 145 Dollar erreicht. Am Dienstag kostete ein Fass gut 83 Dollar. Zudem dürfte die EU nicht die Bedingungen für den Handel mit CO2-Zertifikaten, in den Fluggesellschaften ab 2012 einsteigen sollen, weiter verschärfen. Die Politik forderte Teckentrup auf, unrentable Flughäfen zu schließen, Nachtflugverbote zurückzunehmen und einen einheitlichen europäischen Luftraum zu schaffen. Allein durch die letzte Maßnahme würde sich ein innereuropäischer Flug im Schnitt um 50 Kilometer verkürzen. Würden alle Forderungen umgesetzt, könnten die deutschen Gesellschaften bis zu 400 Millionen Euro einsparen, rechnete der Verband vor. kph

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