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Finanzkrise: Nervöse Märkte

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Hoffnungen von Anlegern auf mögliche Käufe von griechischen Staatsanleihen zunächst zunichte gemacht. Das dämpfte die Stimmung am Aktienmarkt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Hoffnungen von Anlegern auf mögliche Käufe von griechischen Staatsanleihen zunächst zunichtegemacht. Das dämpfte die Stimmung am Aktienmarkt – der Dax rutschte bis zum Handelsschluss um 0,8 Prozent auf 5908 Punkte. Der Euro fiel ebenfalls kräftig auf 1,2709 Dollar. Einige Marktteilnehmer hätten auf eine entschiedenere Reaktion der EZB im Hinblick auf den schwachen Euro gehofft, hieß es. Die Notenbank ließ den Leitzins aber unverändert bei 1,0 Prozent. Der M-Dax büßte 1,2 Prozent auf 7890 Punkte ein. Nur der Tec-Dax behauptete sich mit 0,5 Prozent auf 769 Punkte im Plus.

Nach wie vor sind Börsianer skeptisch, ob das von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds geschnürte Hilfspaket für Griechenland ausreicht. „Die markanten Kursverluste an den Aktienmärkten am gestrigen Tag, die erneute Flucht in den sicheren Hafen der heimischen Staatsanleihen sowie die wieder kräftig anziehenden Renditen der Euroland-Peripheriestaaten zeigen, dass die Märkte mit den Stützungsmaßnahmen noch nicht zufrieden sind“, urteilten die Analysten der Landesbank Berlin. „Griechenland hat nur wenige Jahre Zeit, das fiskalische Ruder herumzureißen und so seine Glaubwürdigkeit an den Märkten wiederherzustellen.“

Positiv fielen trotz der Schuldenkrise in Europa die um 0,5 Prozent gestiegenen Auftragseingänge der deutschen Industrie aus. „Die Zahlen sind echt super“, sagte Analyst Arnd Schäfer von der WestLB. „Es bleibt zu hoffen, dass die Vertrauenskrise im Euro-Bereich nicht ähnlich wie 2008 wieder auf die Stimmung der Firmen schlägt.“

Die Aktien der Commerzbank gehörten anfangs zur Spitze der Dax-Gewinner, fielen am Abend aber um 1,2 Prozent zurück. Das zweitgrößte deutsche Finanzinstitut schnitt mit seinem Nettogewinn weit besser ab als von Experten erwartet. In der Dax-Spitzengruppe notierte auch die VW- Aktie (plus 0,8 Prozent). VW-Chef Martin Winterkorn will die Nutzfahrzeughersteller Scania und MAN enger zusammenbringen. Winterkorn sagte am Donnerstag bei der Scania-Hauptversammlung, dies sei im Interesse aller drei Beteiligten. Volkswagen ist sowohl beim deutschen MAN-Konzern wie dessen Konkurrenten in Skandinavien größter Anteilseigner. Man werde aber die Eigenständigkeit beider Marken wahren.

Am Dax-Ende notierten Allianz (minus 6,5 Prozent), Metro (minus 5,1 Prozent) und Deutsche Bank (minus 4,2 Prozent).

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,46 (Vortag: 2,49) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,30 Prozent auf 126,29 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,17 Prozent auf 126,57 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2727 (1,2924) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7857 (0,7738) Euro. Tsp

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