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Finanzkrise: Sparkassen wollen Landesbanken bündeln

Die Sparkassen wollen die sieben noch eigenständigen Landesbanken in drei große Blöcke im Norden, Mitte und Süden Deutschlands bündeln. So sollen künftig Risiken verkleinert werden. Doch in den Ländern regt sich Widerstand.

Die deutschen Sparkassen streben eine radikale Neuordnung der Landesbanken an. Das sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands und bestätigte damit einen Bericht von "handelsblatt.de". Auf einen entsprechenden Vorschlag habe sich die Spitze der Sparkassenverbände am vergangenen Montag geeinigt. Die Sparkassen streben demnach drei Blöcke an: Die BayernLB und die LBBW sollten mit Teilen der WestLB vereinigt werden, die Helaba solle den anderen Teil der WestLB übernehmen, und die NordLB und HSH Nordbank sollten den dritten Block bilden.

In einem zweiten Modell soll neben die drei Blöcke noch das Fondsgeschäft der Dekabank, der Zentralbanken der Sparkassen, gestellt werden. Die Sparkassen streben dem Bericht zufolge an, zusammen mit der Fusion auch die Geschäfte der Landesbanken vollkommen neu zu ordnen: Dabei sollten die öffentliche Institute zunächst einen Teil ihrer Geschäfte aufgeben. Nach der Fusion zu den drei Blöcken sieht das Sparkassen-Konzept demnach vor, ähnliche Geschäftsfelder gemeinsam zu betreiben und einige Kompetenzen bei einem einzelnen Block zu bündeln.

Fusionen werden "zweifellos Arbeitsplätze kosten"

Sparkassenpräsident Heinrich Haasis warnte vor Tatenlosigkeit. Er wolle die Neuordnung "im Einvernehmen mit den Ländern" erreichen, sagte er dem "Handelsblatt". Ob es allerdings noch in diesem Jahr zu einer Absichtserklärung kommt, ließ er offen. Die Sparkassenverbände sind zusammen mit den jeweiligen Bundesländern gewichtige Eigentümer der Landesbanken. Das "Handelsblatt" zitiert Sparkassenkreise, wonach die Bundesregierung und die Kommunen ihre Unterstützung für das Vorhaben signalisiert hätten. Aus Niedersachsen sei aber bereits ein klares Nein gekommen. Nordrhein-Westfalen habe Gesprächsbereitschaft signalisiert. Haasis erklärte, zwar werde die von den Sparkassen angestrebte Neuordnung "zweifellos Arbeitsplätze kosten".

Die Sparkassen drängen schon seit längerem auf die Bildung größerer Einheiten der Landesbanken, um die Risiken zu verkleinern. Viele Landesbanken haben sich in den vergangenen Jahren teils heftig verspekuliert und vor allem im Zuge der Finanzkrise hohe Verluste hinnehmen müssen. Einige der Landesbanken wollen das Bankenrettungspaket der Bundesregierung in Anspruch nehmen oder prüfen dies zumindest. (sf/dpa/AFP)

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