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EZB-Präsident Jean-Claude Trichet

© dpa

Finanzkrise: Trichet sieht Deutschland als Euro-Polizei

Deutschland soll nach Einschätzung von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet mit seiner Vorbildrolle Europa aus der Krise führen. Die Regierung in Berlin stehe als eine Art Euro-Polizei in der Pflicht und müsse anderen Mitgliedstaaten der Euro-Zone auf die Finger schauen.

"Deutschland ist die größte Volkswirtschaft im Euro-Raum und ein Land mit der Tradition gesunder Staatsfinanzen", sagte Trichet dem "Handelsblatt". "Ich zähle auf die aktive Rolle aller Länder, inklusive Deutschlands, die Funktion der Überwachung einzuführen."

Er trat der Sorge entgegen, durch den Ankauf von Staatsanleihen beschwöre die EZB neue Inflationsgefahren herauf. "Wir ändern unseren geldpolitischen Kurs nicht. Es wird keine quantitative Lockerung geben", sagte Trichet. Die EZB werde die Liquidität, die sie in den Markt gebe, hauptsächlich durch die Ausschreibung verzinslicher Termineinlagen wieder abziehen. "Was zählt, ist unsere Entschlossenheit und die Tatsache, dass wir unserem Ziel treu bleiben, Preisstabilität zu gewährleisten", erklärte Trichet. "Der EZB-Rat wird Inflation nicht tolerieren." (dpa)

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