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Der Lokalsender tv.berlin hat Insolvenz angemeldet.

© dapd

Finanzschwäche: TV Berlin meldet Insolvenz an

Der Fernsehsender kann seine Kosten nicht mehr aus den Werbeeinnahmen decken. Vorerst bleibt er aber weiter in Betrieb.

Berlin – Der Berliner Fernsehsender TV Berlin hat am Freitag einen Insolvenzantrag gestellt. Die Werbeeinnahmen hätten „trotz einer guten Entwicklung im besonders wettbewerbsintensiven Berliner Markt die Kosten des Sendebetriebes eines lokalen Fernsehsenders alleine nicht mehr gedeckt“, teilte die Geschäftsführung mit. An der Berlin 1 Fernsehen Beteiligungs GmbH & Co. KG als Veranstalter des Ballungsraumsenders ist die Axel Springer AG zu 27,4 Prozent beteiligt. TV Berlin hatte mit dem vom ehemaligen RTL-Manager Helmut Thoma gegründeten Netzwerk Volks TV einen Vertrag geschlossen, um die Einnahmesituation zu verbessern. Dieser Vertrag lief Ende September aus, ohne das Volks TV gestartet wurde. Damit verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation für TV Berlin weiter. Ein Großteil der Gesellschafter sei zwar bereit gewesen, alternative Szenarien zu unterstützen, doch insgesamt sei keine Einigung erzielt worden. Unter dem Namen IA Brandenburg war 1993 ein Vorgängersender gegründet und 1996 in Puls TV umbenannt worden. Nach dem Konkurs 1997 wurde die Lizenz neu ausgeschrieben und an Thomas Kirch vergeben. Nach dem Ende des Schwestersenders TV München musste TV Berlin 2005 erneut Insolvenz anmelden. Im gleichen Jahr vergab die Medienanstalt Berlin-Brandenburg die Lizenz an die derzeitigen Gesellschafter. Der Hauptstadtsender wird im analogen und digitalen Kabel sowie über DVB-T im Raum Berlin verbreitet und bleibt während der Insolvenz auf Sendung. Ein Insolvenzverwalter prüft nun die wirtschaftlichen Perspektiven des Senders und die Möglichkeit einer Fortführung.

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