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Wirtschaft: Firmen sollen Talente fördern

Die Universität für Weiterbildung hat Beschäftigte und Personaler befragt

Jeder fünfte Erwerbstätige fühlt sich im Beruf über- oder unterfordert. Das kam bei einer Forsa-Umfrage unter rund 1000 Berufstätigen heraus. Die Umfrage ist Teil einer Studie der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW). In der Studie geht es um „Kompetenz- und Talentmanagement“ deutscher Unternehmen. Dazu befragte die DUW außer den Berufstätigen auch Personalverantwortliche aus Unternehmen und Wissenschaftler.

Die DUW mit Sitz in Berlin bietet wissenschaftliche Weiterbildung für Berufstätige mit erstem Studienabschluss in unterschiedlichen Fächern an. Deshalb ist es offensichtlich, dass die DUW ein Interesse daran hat, bei Firmen das Interesse für Fortbildungen zu vergrößern. Dennoch sind die Inhalte und das Fazit der Studie erwähnenswert. „Unternehmen verschwenden Potenzial, wenn sie die Kompetenzen ihrer Mitarbeiterschaft nicht richtig nutzen“, sagt Ada Pellert, Präsidentin der DUW.

„Kompetenzen beschreiben Fähigkeiten, um in offenen Situationen selbstorganisiert und kreativ zu handeln“, sagt John Erpenbeck, den die DUW als „Kompetenzforscher“ bezeichnet. Neben dieser Handlungskompetenz seien für die befragten Experten vor allem Flexibilität, Mut zur Veränderung, Kommunikations- und Teamfähigkeit wichtige Fähigkeiten, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Zukunft mitbringen müssen.

Immer mehr große Unternehmen würden in Jobprofilen detailliert festlegen, welche Kompetenzen für bestimmte Positionen und Tätigkeiten gefordert werden. Solche Kompetenzprofile könnten bei Neueinstellungen helfen, aber auch, Mitarbeiter gezielt zu fördern. Aus Sicht der Befragten werden Kompetenzprofile und -kataloge in den nächsten Jahren auch für Kleine und Mittlere Unternehmen an Bedeutung gewinnen. Die befragten Experten erwarten von den großen Unternehmen, dass diese ihren Mitarbeitern einen Katalog mit internen und externen Seminaren anbieten. Eine Auswertung von Talent- und Kompetenzmanagement sei noch nicht überall üblich, nehme aber zu.

Führungskräfte sollten sich etwa zwei bis drei Stunden im Jahr pro Arbeitnehmer Zeit nehmen, um sich um Kompetenz- und Talentmanagement zu kümmern, rät die Studie. Bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern könne eine Führungskraft das aber nicht nebenbei erledigen. Deshalb sei es sinnvoll, dass große Unternehmen eine Person ausschließlich für das Kompetenzmanagement abstellten, heißt es in der Studie.

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