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Flüchtlinge arbeiten in einer Münchener Lernwerkstatt.

© Sven Hoppe/dpa

DIW rechnet vor: Flüchtlinge beleben die Wirtschaft nachhaltig

Ganz egal, wie gut Flüchtlinge qualifiziert sind: Langfristig tragen sie zum wirtschaftlichen Wohlstand bei, meinen Berliner Wirtschaftsforscher.

Flüchtlinge könnten der deutschen Wirtschaft nach Ansicht des Berliner DIW im günstigsten Fall bereits in rund vier Jahren mehr Gewinn bringen als sie Kosten verursachen. "Langfristig werden die positiven wirtschaftlichen Impulse für Deutschland die Kosten übertreffen", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher am Donnerstag.

Sein Haus hat drei Varianten durchgespielt, wie sich der Flüchtlingsstrom auswirken könnte - je nachdem wie viele Asylbewerber kommen, wie alt und qualifiziert sie sind. Letztlich übersteige jeweils der Gewinn die anfänglichen Kosten.

Bei normalem Verlauf könnte dies nach rund sechs Jahren so weit sein. "Selbst im von uns angenommenen pessimistischen Szenario erhöht sich das Pro-Kopf-Einkommen der bereits in Deutschland lebenden Menschen nach gut zehn Jahren.", sagte Fratzscher.

Ergebnis bestätigt EU-Kommission

"Diejenigen Flüchtlinge, die Arbeit finden, stimulieren die Wirtschaft", erläuterte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). "Sie stärken die Angebotsseite, auch indem sie zum Erfolg und den Erträgen der Unternehmen beitragen, und erhöhen gleichzeitig die Nachfrage."

Durch ihren eigenen Konsum trügen sie zu mehr Investitionen und höheren Einkommen für andere private Haushalte bei. "Insgesamt wird also das Wirtschaftswachstum steigen, die Frage ist nur, ab wann dies der Fall sein wird", erklärte das DIW.

Zuvor hatte auch die EU-Kommission Berechnungen vorgestellt, wonach die Migrationswelle den Konjunktur in Deutschland mittelfristig anschieben dürfte. (rtr)

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