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Wirtschaft: Flughafenkonzern Fraport trotzt der Luftfahrtkrise Halbjahreszahlen besser als erwartet Fortschritte in Manila

Frankfurt (Main) (hz/HB). Der Frankfurter Flughafenkonzern Fraport tritt bei seinem in Turbulenzen geratenen Auslandsprojekt in Manila den geordneten Rückzug an.

Frankfurt (Main) (hz/HB). Der Frankfurter Flughafenkonzern Fraport tritt bei seinem in Turbulenzen geratenen Auslandsprojekt in Manila den geordneten Rückzug an. Die Frankfurter wollen nach monatelangem Tauziehen mit der philippinischen Regierung nun das Terminal-Projekt an den Staat zurückgeben und im Gegenzug die geleisteten Finanzierungsbeiträge zurückfordern. Fraport plant, sich nur noch am Projekt-Management des Flughafens zu beteiligen. Die Regierung in Manila habe entsprechende Gesprächsbereitschaft in einem Brief signalisiert, sagte Fraport-Chef Wilhelm Bender.

Zugleich überraschte der Flughafenbetreiber, der als erster deutscher Airport vor einem Jahr an die Börse ging, mit besseren als den erwarteten Halbjahreszahlen. Entgegen des international rückläufigen Verkehrsaufkommens in der Luftfahrt legte das im M-Dax notierte Unternehmen in den ersten sechs Monaten merklich zu. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 14,3 Prozent auf 234 Millionen Euro im ersten Halbjahr. Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 855,2 Millionen Euro zu. Fraport-Chef Bender stellte ungeachtet der guten Zahlen jedoch für das Gesamtjahr unverändert ein Ebitda von mindestens 500 Millionen Euro in Aussicht.

Der Bau eines neuen Terminals in Manila ist das größte Auslandsengagement des Konzerns. Die Verbindlichkeiten von Fraport in Manila addieren sich inzwischen auf rund 378 Millionen Dollar. Wie das Handelsblatt offen legte, ließen jedoch Unstimmigkeiten mit dem lokalen Partner in der Projektgesellschaft sowie eine Kontroverse mit der philippinischen Präsidentin Gloria Arroyo das einstige Prestigeprojekt zu einem Albtraum für die Frankfurter werden. Arroyo will die Konditionen, die Fraport mit ihrem der Korruption bezichtigten Vorgänger Joseph Estrada ausgehandelt hat, nicht mehr akzeptieren.

Die nun vorliegende Absichtserklärung der neuen Regierung ist allerdings noch kein bindender Vertrag. Der Konzern bewertete das Papier als wichtiges Signal, aber nicht als Durchbruch. Entscheidend wird nach Ansicht von Analysten sein, was die philippinische Regierung für das Terminal zu zahlen bereit ist und welche Konditionen ein Management-Vertrag vorsieht. Fraport sieht daher keinen Anlass, den Geldhahn für die Beteiligungsgesellschaft Piatco wieder aufzudrehen. Die Gesellschaft in Manila verfüge nur noch über 145000 Dollar und wäre nach deutschem Recht längst überschuldet, sagte Finanzvorstand Johannes Endler.

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