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Wirtschaft: Ford rudert zurück

Unternehmensführer sind in Sachen Politik notorisch naiv. Als Beispiel mag die jüngste Erfahrung von Fords Unternehmenschef William Clay Ford Jr.

Unternehmensführer sind in Sachen Politik notorisch naiv. Als Beispiel mag die jüngste Erfahrung von Fords Unternehmenschef William Clay Ford Jr. gelten. Er muss jetzt einiges einstecken, weil er versucht hat, es der Umweltlobby Recht zu machen.

Was war geschehen? Vor zwei Jahren gab Ford bekannt, den Kraftstoffverbrauch seiner Geländewagen bis zum Jahr 2005 um 25 Prozent senken zu wollen. Neue Techniken sollten die Motoren effizienter machen, leichtere Materialien verwendet und neue Antriebskonzepte entwickelt werden.

Ob dieser Versprechen gerieten die Umweltschützer in Verzückung. Aber jetzt kommt die Ernüchterung. Die Marktbedingungen haben den Autohersteller veranlasst, seine zweijährige Beschwichtigungspolitik in Frage zu stellen. Der diesjährige Jahresbericht ist ein Versuch Fords, sich von seinen grünen Weggefährten zu distanzieren. Der Autohersteller sagt, das Unternehmen habe sich nach wie vor einer umweltbewussten Produktion verschrieben, aber nicht um jeden Preis.

Während die Umweltlobbyisten über Autos nachdenken, die überhaupt noch nicht gebaut werden können und die keiner will, versucht Ford, den Wünschen seiner Kunden gerecht zu werden. Wirtschaftliche Erwägungen interessieren die Umweltschützer herzlich wenig, wie Ford jetzt schmerzlich lernen muss. „Dieser Bericht ist ein gewaltiger Schritt in die falsche Richtung", erklärt Carl Pope vom Sierra Club - aber das ist nur ein Beispiel der zahlreichen grünen Denunziationen, denen der Autohersteller jetzt ausgesetzt ist.

William Ford hat den Fehler gemacht, dass er zunächst annahm, die Grünen handelten in gutem Glauben; tatsächlich haben sie ihn nur benutzt, um die anderen Autokonzerne unter Druck zu setzen. Hoffentlich hat Ford nun aus seinem Fehler, sich in die Fänge der Umweltaktivisten zu begeben, gelernt. Die werden nicht zufrieden sein, bis der Verbrennungsmotor verboten ist. Die Unternehmen müssen sich nicht dafür entschuldigen, dass sie Produkte herstellen, die die Verbraucher kaufen wollen. Sie sind in erster Linie ihren Aktionären und Mitarbeitern verpflichtet, und das bedeutet, dass ihr Augenmerk vor allem anderen darauf gerichtet sein muss, ehrlichen Profit zu machen.

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