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FRANKREICH: FRANKREICH

Sie legen aus Protest schnell die Arbeit nieder, besetzen von Schließungen bedrohte Betriebe oder nehmen deren Chefs in Geiselhaft. Zu einem langen Arbeitskampf sind Frankreichs Arbeitnehmer aber aufgrund der Schwäche der Gewerkschaften nicht in der Lage.

Sie legen aus Protest schnell die Arbeit nieder, besetzen von Schließungen bedrohte Betriebe oder nehmen deren Chefs in Geiselhaft. Zu einem langen Arbeitskampf sind Frankreichs Arbeitnehmer aber aufgrund der Schwäche der Gewerkschaften nicht in der Lage. Nur acht Prozent der lohnabhängig Beschäftigten gehören einer Gewerkschaft an. Damit ist Frankreich das Land mit dem geringsten Organisationsgrad in Europa. Anders als in Deutschland, wo sich die Einzelgewerkschaften nach 1945 unter dem parteipolitisch neutralen DGB zusammenfanden, sind die fünf großen branchenübergreifenden Organisationen in Frankreich Richtungsgewerkschaften. Sie haben unterschiedliche ideologische Wurzeln und rivalisieren miteinander. Ihre Repräsentativität beziehen die beiden größten, die CGT, die lange Zeit der Kommunistischen Partei nahestand, und die sozialistisch orientierte CFDT, aus ihren Erfolgen bei den Sozialwahlen zu Betriebskomitees, Arbeitsgerichten und Sozialversicherung. Per Gesetz sind sie damit auch als Partner bei Tarifabschlüssen anerkannt. In jüngster Zeit sind bei Post, Eisenbahn oder im Gesundheitssektor autonome Organisationen entstanden, die gegen die Vorrangstellung der etablierten Gewerkschaften opponieren. hhb

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