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Freizeitpark: Schweizer wollen Euro Disney übernehmen

Die weitgehend unbekannte Schweizer Firma Center-Tainment will den Vergnügungspark-Betreiber Euro Disney übernehmen. Dieses Vorhaben dürfte aufgrund der derzeitigen Inhaberstrukturen nicht einfach werden.

Paris - Das Unternehmen werde "in den kommenden Tagen" ein Übernahmeangebot für Europas einziges Disneyland vor den Toren von Paris vorlegen, sagte Center-Tainment-Verwaltungsratschef Ulf Werner. Ziel seien 50,01 Prozent der Anteile. Die französische Finanzmarktaufsicht werde nun über das Vorhaben unterrichtet. Analysten verwiesen darauf, dass Aktionärsstruktur und Statuten eine feindliche Übernahme des Verluste schreibenden Parkbetreibers schwierig erscheinen lassen.

Center-Tainment mit Sitz im schweizerischen Zug war Ende September in Frankfurt am Main an die Börse gegangen und ist dort im Freiverkehr notiert. Als Ziel beschreibt das Unternehmen, "die neuen Standards und Trends als Marktführer in der Planung und Realisierung von Family-Entertainment-Centern umzusetzen". Center-Tainment bietet den Euro-Disney-Aktionären bei der Übernahme eigene Aktien an. Bei einem Erfolg des Vorhabens solle die bisherige Euro-Disney-Führung durch eine eigene Management-Mannschaft ersetzt werden.

Kommandit-Gesellschaft soll Übernahme verhindern

Dies dürfte aber aufgrund des Statuten von Euro Disney als so genannter Kommandit-Gesellschaft auf Aktien nicht leicht sein. Diese ermöglichen eine Trennung von Eignern und Management und dienen gerade zur Abschreckung feindlicher Übernehmer. Haupteigner von Euro Disney ist mit 39,8 Prozent die US-Gruppe Disney. Weitere zehn Prozent werden durch den saudischen Prinzen Al Walid gehalten.

Euro Disney schrieb im Geschäftsjahr 2005/2006 Verluste von 73,1 Millionen Euro, obwohl die Zahl der Besucher um 4,1 Prozent auf 12,8 Millionen stieg. Die Konzern-Aktie hatte wegen der Übernahmegerüchte am Mittwoch von sechs auf neun Cent zugelegt und notierte am Donnerstagmittag dann unverändert. Die Center-Tainment-Aktie stürzte um mehr als 60 Prozent auf acht Euro. (tso/AFP)

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