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Wirtschaft: Für Eon wird die Luft dünn

Von Dieter Fockenbrock Die Aktionäre der Düsseldorfer Eon fragen sich schon länger, was ihnen der Kurs des scheidenden Vorstandsvorsitzenden Ulrich Hartmann bringt. Jetzt wissen sie es.

Von Dieter Fockenbrock

Die Aktionäre der Düsseldorfer Eon fragen sich schon länger, was ihnen der Kurs des scheidenden Vorstandsvorsitzenden Ulrich Hartmann bringt. Jetzt wissen sie es. Erst einmal gibt es mehr Dividende. Trotz widriger Umstände verdient „ihr“ Unternehmen klotzig. Eine solche Bilanz kann nicht jeder vorweisen – schon gar nicht in diesen Tagen. Aber es ist eben nur eine Zwischenbilanz.

EonAktionäre sind einiges gewohnt. In den neunziger Jahren diversifizierte die damalige Veba unter Hartmanns Führung in alle Richtungen. Am Ende reichte das Geschäft von Chemikalien über Energie bis zum Mobilfunk und Speditionsgewerbe. Die spätere Fusion mit der bayerischen Viag brachte nicht nur den neuen Kunstnamen Eon, sondern auch einen radikalen Umbau: Hartmanns neue Parole lautete „zurück zum Kerngeschäft Strom und Gas“ – und das gleich in ganz großem Stil. Sämtlicher Ballast sollte komplett abgeworfen werden.

Auch das ist dem Vorstandschef ohne große Probleme gelungen. Im Gegenteil: Jetzt ist die Kriegskasse mit mindestens 15 Milliarden Euro üppig gefüllt. Und nach der erfolgreichen Ruhrgas-Übernahme scheint dem Aufstieg in die Weltliga der Energiebranche nichts mehr im Wege zu stehen. Doch da oben, bei den BPs, Exxons und Shells, wird die Luft dünn. Selbst Eons Milliarden-Reserven schrumpfen im Vergleich auf bescheidene Größen. So könnte schon der nächste Strategiewechsel ins Haus stehen: Konzentration aufs Erdgas und Abschied von der teuren Expansion in die USA. Doch das überlässt Hartmann seinem Nachfolger Wulf Bernotat.

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