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Kein Müll. Interseroh profitiert von starker Nachfrage nach Metallschrott.

© dpa

Fusion im Müllgeschäft: Alba-Offerte freut Aktionäre von Interseroh

Der Berliner Entsorger Alba will den Kölner Müllkonzern Interseroh übernehmen.

Bei der zweitgrößten Fusion unter Deutschlands Müllkonzernen zeichnen sich einen Tag nach der Ankündigung erste Gewinner ab: Vom geplanten Beherrschungsvertrag des Berliner Familienunternehmens Alba, das sich die Kölner Aktiengesellschaft Interseroh unterstellen will, profitieren vor allem die Minderheitsaktionäre des Übernahmekandidaten. „Wir raten den Aktionären dabeizubleiben“, sagte am Dienstag Michael Schäfer vom Frankfurter Analystenbüro Equinet. „Die Garantiedividende ist alles andere als unattraktiv.“

Am Montag hatten die Berliner, die derzeit knapp über 75 Prozent der Stimmrechte an Interseroh halten, in einer Ad-hoc-Mitteilung einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem Wettbewerber angekündigt. Offiziell soll er auf der Hauptversammlung am 17. Mai genehmigt werden. Den freien Anteilseignern bietet Alba eine Abfindung von 46,38 Euro je Aktie – oder wahlweise eine Garantiedividende von 3,94 Euro. Diese Ausgleichszahlungen seien von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers ermittelt worden, teilte Interseroh-Vorstandschef und Alba-Mitgesellschafter Axel Schweitzer mit.

Die Aktien von Interseroh legten daraufhin auf 51 Euro zu. Die von Alba angebotene Garantiedividende, die das Berliner Unternehmen den Interseroh-Aktionären als Entschädigung für den Beherrschungsvertrag zahlen muss, entspricht damit einer Rendite von 7,7 Prozent.

Schon vor fünf Jahren hatte Alba einen Übernahmeversuch gestartet, den Aktionären aber nur 26,20 Euro je Anteilsschein geboten. Weil nur wenige Interseroh-Anteilseigner verkauften, stockte Alba nach und nach auf. Die Übernahme, die Alba/Interseroh nach Remondis zum zweitgrößten deutschen Müllentsorger macht, bewertet Interseroh nach aktuellem Börsenkurs mit 500 Millionen Euro.

Interseroh legte unterdessen am Dienstag Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 vor. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg von 3,8 auf 45,7 Millionen Euro. Dazu hätten sowohl die steigende Nachfrage nach Stahl- und Metallschrott, Sekundärkunststoffen und Altpapier sowie die Kooperation mit Alba beigetragen, sagte Schweitzer bei der Vorstellung der Bilanz in Köln. Auch 2011 will Interseroh beim operativen Ergebnis weiter zulegen.

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