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Wirtschaft: Fusionen ohne Fairness

Grenzüberschreitende Fusionen mit Beteiligung italienischer Banken sind in Rom gern gesehen – wenn die italienische Firma kauft. Es ist mehr als ironisch, dass Italiens Unicredito die deutsche HypoVereinsbank (HVB) übernehmen will – kurz nachdem Italiens Notenbank das Gebot der holländischen ABN Amro auf die italienische Bank Antonveneta verhindert hat.

Grenzüberschreitende Fusionen mit Beteiligung italienischer Banken sind in Rom gern gesehen – wenn die italienische Firma kauft. Es ist mehr als ironisch, dass Italiens Unicredito die deutsche HypoVereinsbank (HVB) übernehmen will – kurz nachdem Italiens Notenbank das Gebot der holländischen ABN Amro auf die italienische Bank Antonveneta verhindert hat.

Im Fall von Unicredito muss der Chef von Italiens Notenbank, Antonio Fazio, seine altbekannte Warnung vor den Gefahren länderübergreifender Fusionen noch publizieren. Seine Behinderungstaktik gegenüber der holländischen Bank hat einen geschlossenen Banksektor geschaffen, der nicht zu den EU-Normen passt. Brüssel ist auf Fazio schon aufmerksam geworden und drängt ihn, seine Eingriffe in den Banksektor zu mäßigen. Aber er bleibt dabei, in Italien die Zugbrücke oben und die italienischen Banken in der EU auf Raubzug gehen zu lassen. Die EU sollte weiter Druck ausüben. Die Fusion von Unicredito und HVB kann noch scheitern – es gebe immer noch „beträchtliche Unsicherheit“ auf beiden Seiten. Dennoch zeigt sich hier offen italienischer Protektionismus. Ob Fazio jetzt konsequent mit seiner Antifusionspolitik verfährt? Wir würden nicht drauf wetten.

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