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Wirtschaft: Fußball aus der Hosentasche

Fans können die WM auch auf dem Handy live verfolgen. Die Mobilfunkanbieter wollen das Mini-Fernsehen gemeinsam aufbauen

Berlin - Die Fußball-WM können Fans zum ersten Mal auch live auf dem Handy miterleben: T-Mobile überträgt 20 Spiele in voller Länge. Und Debitel-Kunden können die Spiele, die das ZDF überträgt, auf ihrem Mobiltelefon ansehen. Zusammenschnitte, Analysen und Hintergrundberichte bringen auch die anderen Mobilfunkbetreiber. Der Fußball, so hoffen alle, wird dem Thema Fernsehen auf dem Handy insgesamt einen kräftigen Schub geben.

Am Montag haben die vier Unternehmen E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone, die sonst erbitterte Wettbewerber sind, die Gründung eines gemeinsamen Betreiberkonsortiums angekündigt. Dabei haben sie sich für den Standard DVB-H entschieden, denn die jetzige Mobilfunktechnik UMTS ist nicht für große Zuschauerzahlen ausgelegt (siehe Kasten). Zur Fußball-WM wird es in Berlin, Hamburg, Hannover und München ein Pilotprojekt geben. Schneller ist jedoch Debitel. Der Mobilfunkdienstleister geht am Mittwoch im Alleingang mit einem kommerziellen Angebot an den Markt. Mit vier Sendern (ZDF, MTV, N24, Pro-Sieben-Gruppe) will der Anbieter in „mindestens acht WM-Städten“ starten. Allerdings verwendet Debitel eine andere Technik (DMB), die die übrigen Netzbetreiber mit der Begründung ablehnen, dass bei DVB-H Platz für mehr Sender ist. Der Vorteil von DMB ist jedoch: Die Frequenzen hierfür sind bereits vergeben und es sind weniger Investitionen in das Übertragungsnetz nötig.

Das Betreiberkonsortium der großen Vier soll nun dafür sorgen, dass man auch bei DVB-H schneller vorankommt. Bis Ende 2007, so hoffen die Unternehmen, soll die Frage der Frequenzen in den Bundesländern geklärt sein. In 2007 jedenfalls soll es mit DVB-H losgehen. Dabei wollen die Betreiber nicht nur ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, sie wollen auch Geld sparen. Einige hundert Millionen Euro soll der Netzausbau kosten, hieß es am Montag.

Der Handy-Nutzer könnte dann neben dem Angebot von ARD und ZDF und den Privaten auch eigens produzierte TV- Dienste empfangen. Den monatlichen Preis veranschlagen die Unternehmen zwischen fünf und 15 Euro je nach Auswahl.

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