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Wirtschaft: Fußball-EM gibt Puma einen Kick

Sportmodenhersteller erwartet 2004 höheren Umsatz als geplant / Aktie gewinnt mehr als vier Prozent

München - Der Sportartikel-Hersteller Puma setzt seine Erfolgsserie ungebremst fort. Nach einem guten zweiten Quartal hat der fränkische Konzern seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erneut leicht angehoben. Aufgrund der guten Auftragslage sei nun mit einem Umsatzwachstum von rund 20 Prozent zu rechnen, teilte Puma am Dienstag mit. Zuvor hatte Puma mit einem Wachstum von 15 bis 20 Prozent gerechnet. Puma bekräftigte, dass der Gewinn vor Steuern um mehr als 30 Prozent wachsen soll. Die Puma-Aktie lag am Dienstag an der Spitze des M-Dax und notierte 5,09 Prozent höher bei 196,00 Euro.

Puma steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um gut 17 Prozent auf 352,3 Millionen Euro. Der Gewinn erhöhte sich von 37 auf 54,9 Millionen Euro. Dazu habe nicht zuletzt die Fußball-Europameisterschaft in Portugal beigetragen, sagte Vorstandschef Jochen Zeitz. Puma rüstete unter anderem Finalist Portugal aus. Wie viel Umsatz die EM gebracht habe, lasse sich aber nicht konkret beziffern.

Erstmals seit langem verfehlte Puma die Erwartungen der Analysten, die mit einem etwas höheren Umsatz gerechnet hatten. Beim Gewinn übertraf Puma aber erneut die Prognosen der Finanzmärkte. Am stärksten wuchs Puma im abgelaufenen Quartal in Europa (plus 24 Prozent) und im weltweit wichtigsten Sportartikel-Markt USA (plus 14 Prozent). Bei den Segmenten macht der Konkurrent von Adidas-Salomon nach wie vor den größten Teil seines Umsatzes mit Schuhen. Die größten Zuwachsraten verzeichneten aber Textilien.

Das fränkische Unternehmen verdankt seinen Erfolg Vorstandschef Zeitz. Als er vor elf Jahren an die Konzernspitze rückte, war Puma eine Billigmarke. Zeitz krempelte das kriselnde Unternehmen radikal um: Er verordnete Puma ein Sparprogramm mit Stellenabbau, verlagerte die Produktion in Niedriglohnländer und bot Mode und Lifestyle-Produkte anstatt reiner Sportartikel an. Puma schaffte den Sprung zum Lifestyle-Konzern mit Kultstatus, der vor allem junge, kaufkräftige Kundschaft anzieht. Stars wie Madonna und Robbie Williams tragen Schuhe, Kleidung und Accessoires von Puma. Um die Begehrtheit der Marke zu steigern, setzt Puma auf künstliche Verknappung und bietet seine Produkte vorwiegend in firmeneigenen Stores und exklusiven Boutiquen an. Zeitz kündigte am Dienstag an, zu den bestehenden 35 Concept-Stores sollten jährlich fünf bis zehn weitere Läden hinzukommen. Zudem sollen mehr als 20 Prozent der Produkte aus der Frühjahrs- und Sommerkollektion für das Jahr 2005 ein völlig neues Design aufwiesen. „Der Sport steht für uns nach wie vor im Mittelpunkt, aber wir definieren ihn neu. Das Design spielt die entscheidende Rolle", sagte Zeitz.

Nicole Adolph

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