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Der US-Finanzminister Jacob Lew spricht bei der G7 Konferenz der Finanzminister in Japan.

© Kimimasa Mayama/dpa

Treffen in Japan: G7-Finanzminister sprechen sich gegen Brexit und Währungsabwertung aus

Die Finanzminister der führenden Industrienationen stellten sich gegen die Absichten von Shinzo Abe sowie gegen einen Austritt Großbritanniens aus der EU.

Die Sorge vor einem EU-Austritt Großbritanniens sowie Konflikte wie der Bürgerkrieg in Syrien und der internationale Terrorismus haben die G7-Finanzminister bei ihrem Treffen im japanischen Sendai beschäftigt. "Die Unsicherheiten beim globalen Ausblick haben zugenommen, während geopolitische Konflikte, Terrorismus, Flüchtlingsströme und die Erschütterung durch einen potentiellen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union das globale wirtschaftliche Umfeld ebenfalls verkomplizieren", erklärten die Minister am Samstag gemeinsam.

Die sieben führenden Industrienationen vereinbarten, international auf einen verstärkten Kampf gegen die Finanzierung von Terror hinzuarbeiten. "Gewalttätigen Terrorismus zu bekämpfen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, bleiben oberste Prioritäten für die gesamte internationale Gemeinschaft", erklärten die Finanzminister von Deutschland, den USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan. Dabei seien "gezielte Finanzsanktionen" und das Einfrieren der Guthaben von Gruppen wie dem Islamischen Staat (IS) und ihrer Mitglieder entscheidend.

Einen Monat vor dem Brexit-Referendum erhielt der britische Finanzminister George Osborne von der G7 Rückendeckung für einen Verbleib Großbritanniens in der EU. Das Treffen mit seinen G7-Kollegen habe die Bedeutung der Entscheidung unterstrichen, sagte Osborne dem britischen Rundfunksender BBC. Wenn die Briten am 23. Juni für einen EU-Austritt stimmten, würde es "extrem schwierig", Handelsabkommen mit EU-Ländern zu schließen.

Außerdem müsste Großbritannien dann auch mit mehr als 50 Ländern neu verhandeln, die nicht in der EU sind. In diesem jahrelangen Prozess hätten britische Unternehmen "keine Sicherheit" und würden daher auf Neueinstellungen und Investitionen verzichten, warnte Osborne in der BBC. "Das trifft die Einkommen der Leute, den Wert von Häusern, es trifft Unternehmen und Jobs."

Die Minister und die Zentralbankchefs der G7 befassten sich überdies mit der Währungspolitik, wobei das Bemühen von Japans Regierungschef Shinzo Abe um einen weicheren Yen auf Ablehnung der anderen Länder stieß. US-Finanzminister Jacob Lew forderte, "von wetteifernder Abwertung abzusehen".

In der Abschlusserklärung hieß es, die Minister hätten "existierende G7-Vereinbarungen zu Wechselkursen bestätigt" und "die Wichtigkeit hervorgehoben, dass alle Länder von wetteifernder Abwertung absehen". Durch eine Abwertung der nationalen Währung werden Exporte billiger und Importe teurer. Die japanische Regierung hatte angedeutet, Maßnahmen gegen den derzeit starken Yen ergreifen zu wollen.

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder treffen sich am kommenden Donnerstag und Freitag zu einem Gipfel im japanischen Ise-Shima. (AFP)

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