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Gashandel: Gaspreise sinken erst ab 2015 - Studie warnt vor Überkapazitäten

Der Gaspreis wird in Europa einer Studie zufolge in den kommenden Jahren deutlich steigen. Bis 2014 sei mit Steigerungen bis zu 40 Prozent zu rechnen.

Das sagte die Unternehmensberatung A. T. Kearney in einer am Dienstag veröffentlichten Studie voraus. 2015 werde dann allerdings zum Wendejahr, und die Preise im Großhandel würden bis zu 60 Prozent einbrechen. Es sei mit Überkapazitäten zu rechnen, die sich auch auf die Auslastung neu gebauter und geplanter Pipelines aus Russland und dem kaspischen Raum auswirken würden.

Eine steigende Nachfrage nach Gas – auch im Zuge der Reaktorkatastrophe von Fukushima – treibe den Preis des Brennstoffs bis 2014 nach oben, heißt es in der Studie. Besonders betroffen seien Industrie- und Gewerbekunden. Die hatten zuletzt stärker von niedrigeren Tarifen profitiert als Haushaltskunden. Die Belebung der Konjunktur nach der Finanzkrise sowie versiegende Förderquellen in Europa würden die Importe steigen lassen, sagte A. T. Kearney voraus.

Eine größere Rolle wird der Untersuchung zufolge dabei Flüssiggas spielen, das mit Tankern vor allem aus dem arabischen Raum eingeführt wird. Dieses Gas war zuletzt deutlich billiger als Gas, das mit langfristigen Verträgen aus Russland importiert wird. Diese Verträge sehen zudem eine Koppelung an den zuletzt deutlich gestiegenen Ölpreis vor, was für Unternehmen wie Eon zum Problem wurde.

A. T. Kearney geht zwar davon aus, dass der Gasverbrauch in Europa jährlich um 0,4 Prozent steigen wird. Da Leitungen und Flüssiggasterminals aber derzeit massiv ausgebaut würden, zeichneten sich bereits Überkapazitäten ab. Ab 2015 entstehe so eine „Gasblase“, die massiv auf die Preise drücken werde. Dazu trage auch bei, dass gerade in Europa zunehmend erneuerbare Energien als Alternative zum Gas genutzt würden. (rtr)

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