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Gehälter-Debatte: Der Manager, der Millionen zurückgibt

Er wurde geschasst und kassierte ein Vermögen. Nach dem zweifelhaften Ende seiner Karriere zahlte er rund 400 Millionen Euro zurück. Jetzt hat er Zeit für Insekten.

New York - Die Geschichte klingt wie ein Kommentar zur deutschen Diskussion um Managergehälter. Doch es geht um andere Dimensionen als in Deutschland. Rund 600 Millionen Dollar – mehr als 400 Millionen Euro – zahlt der vor gut einem Jahr geschasste Chef des US-Krankenversicherungskonzerns United Health jetzt zurück. William McGuire hatte nach Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Aktienoptionen abtreten müssen. Die Papiere sollen rückdatiert worden sein, um die Gewinne zu steigern.

Nach Angaben vom Donnerstag (Ortszeit) trennt sich McGuire von Optionen für 320 Millionen Dollar und Pensionsansprüchen in Höhe von 91 Millionen Dollar. Bei seinem Rückzug hatte er bereits auf rund 200 Millionen Dollar aus Optionen verzichtet. Doch bleibt McGuire noch ein großer Batzen Geld – dagegen ist der deutsche Lotto-Jackpot Kleingeld: Der Frühpensionär, der im nächsten Jahr 60 wird, hatte sich mit Optionen im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar ins Privatleben zurückgezogen. Und er behält 24 Millionen Optionen, die aktuell mit einem Gewinn von 800 Millionen Dollar eingelöst werden könnten. Als Chef von United Health hat McGuire von 1991 bis 2006 insgesamt 530 Millionen Dollar verdient. Seine Zahlungen stoppen jetzt Untersuchungen des Unternehmens und der Börsenaufsicht SEC.

Doch so zweifelhaft seine Karriere geendet sein mag, seine Verdienste um die Wissenschaft sind unbestritten. Über eine Stiftung hat er viele Millionen für die Erforschung von Insekten gespendet. Und in jungen Jahren machte er sich sogar als Schmetterlingsforscher einen Namen – mehrere Schmetterlinge wurden nach ihm benannt. Ein Insekt aus Texas ist als Euphyes mcguirei bekannt. Seine Insektensammlung mit mehr als 30 000 Exemplaren hat er inzwischen der Universität von Florida geschenkt. Tsp/dpa

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