zum Hauptinhalt

Geldentwertung: Inflation sinkt unter Null

Die Inflationsrate ist erneut leicht gesunken und im September sogar in den negativen Bereich gerutscht. Sollte die EZB gegen die Geldverteuerung nicht ankommen, droht der Euro-Zone die Deflation.

Trotz der großen Geldflut der EZB fallen die Preise in der Euro-Zone. Sie sanken im September um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Europäische Statistikamt am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Von Reuters befragte Fachleute hatten mit stagnierenden Preisen gerechnet. Im August lag die Teuerungsrate in den 19 Euro-Ländern bei 0,1 Prozent. Insbesondere die um 8,9 Prozent gesunkenen Energiekosten drückten die Inflationsrate im September weiter in den Keller. Der Sinkflug der Preise in der Euro-Zone liefert Befürwortern größerer Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) Argumente an die Hand. Denn die Notenbank ist meilenweit von ihrem Ziel einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent entfernt.

Seit März kämpft die EZB mit viel Geld gegen die Deflation

Dieser Wert gilt als ideal für die Entwicklung der Wirtschaft. Negative Inflationsraten lassen hingegen die Alarmglocken bei vielen Währungshütern schrillen: Sie wollen auf jeden Fall einen Preisrutsch auf breiter Front verhindern, der eine Wirtschaft lähmen kann. Verbraucher halten sich dabei in Erwartung immer weiter sinkender Preise zurück, Löhne sinken und Investitionen geraten ins Stocken.
Die EZB will es nicht soweit kommen lassen und pumpt seit März massiv Geld in das Finanzsystem. Das bis September 2016 laufende Programm zum Ankauf von Staatsanleihen und weiteren Wertpapieren soll einen Umfang von 1,14 Billionen Euro haben. Viele Fachleute rechnen angesichts der Preisentwicklung damit, dass EZB-Chef Mario Draghi die Dosis der monatlichen Geldspritzen binnen sechs Monaten von derzeit 60 auf bis zu 80 Milliarden Euro erhöhen wird. (Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false