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Große Nachfrage. Ein Mitarbeiter der Firma Merck produziert Flüssigkristalle. Sie kommen in Handys, Flachbildfernsehern und Tablet-Computern zum Einsatz. Foto: p-a/dpa

© picture-alliance / dpa

Wirtschaft: Gelungener Auftakt

Dax-Konzerne legen Berichte fürs erste Quartal vor. Die Anleger sind zufrieden – nur SAP enttäuscht

Berlin - Der Aufschwung ist in den Konzernen angekommen. Neben der Deutschen Bank legten am Donnerstag auch SAP, Bayer, Merck und die Deutsche Börse ihre Quartalsberichte vor. Sie kamen bei den Anlegern gut an, der Dax markierte zwischenzeitlich ein neues Jahreshoch. Eine Ausnahme waren jedoch die Papiere von SAP, die zeitweise um sechs Prozent abstürzten.

SAP ENTTÄUSCHT ERWARTUNGEN

Nach den kräftigen Gewinnzuwächsen bei den IT-Schwergewichten Intel und IBM hatten die Investoren von Deutschlands größtem Softwarekonzern mehr erwartet. Zwar untermauerte SAP die Zuversicht in der IT- Branche mit einem Anstieg der Erlöse aus dem Verkauf neuer Softwarelizenzen und Wartungsverträge im ersten Quartal um ein Fünftel auf 2,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn kletterte ebenfalls um ein Fünftel auf 779 Millionen Euro. Doch weil die Konjunktur so gut läuft und etwa der Erzrivale Oracle aus den USA beim Gewinn noch kräftiger zulegte, zeigten sich Investoren vom Weltmarktführer für Unternehmenssoftware enttäuscht. Auch die Ankündigung von Co-Chef Bill McDermott, SAP werde 2011wie geplant bei zweistelligen Erlöszuwächsen die Rendite weiter steigern, überzeugte die Anleger nicht.

BAYER PROFITIERT VOM CHEMIE-BOOM

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer profitiert vom anhaltenden Chemie- Boom und einem kräftig anziehenden Geschäft mit Pflanzenschutz. Gewinn und Umsatz legten im Auftaktquartal zu, der Konzern hob die Prognose für 2011 an. Grund hierfür sei in erster Linie, dass Bayer in der Agrochemie einen besseren Geschäftsverlauf erwarte, sagte Vorstandschef Marijn Dekkers. Im ersten Quartal wuchs der Gewinn bei Bayer um 8,4 Prozent auf 684 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um rund 13 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Alle drei Teilkonzerne – Gesundheit, Agrochemie und Spezialwerkstoffe – hätten mit Umsatz- und Ergebnissteigerungen zum starken Jahresauftakt beigetragen. Das Gesundheitsgeschäft (zu dem auch die frühere Bayer Schering Pharma mit 5000 Mitarbeitern in Berlin gehört) profitierte vom Wachstum unter anderem mit rezeptfreien Arzneimitteln. Negativ wirkten sich dagegen der Wettbewerb durch Nachahmermedikamente bei den Verhütungspillen und Gesundheitsreformen in verschiedenen Ländern aus.

MERCK VERDIENT MEHR

Beim Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern stach vor allem die Flüssigkristallsparte hervor. Im dem lukrativen Geschäft ist Merck Marktführer. Die Flüssigkristalle kommen in Handys, flachen Fernsehern und Tablet-PCs zum Einsatz, die derzeit bei Verbrauchern heiß begehrt sind. Insgesamt setzte Merck von Januar bis März 2,6 Milliarden Euro um (plus 22 Prozent). Der Überschuss schnellte um 77 Prozent auf 344 Millionen Euro nach oben. Für das Jahr rechnet Vorstandschef Karl-Ludwig Kley bei den Erlösen mit einem Zuwachs zwischen zehn und 15 Prozent auf mehr als zehn Milliarden Euro.

DEUTSCHE BÖRSE LEGT ZU

Der beste Jahresstart seit 2008 gibt der Deutschen Börse Rückenwind für die Fusionspläne mit der New Yorker Börse NYSE. Die Erholung der Märkte, der nervöse Handel nach der Japan-Katastrophe und Kosteneinsparungen im eigenen Haus sorgten für kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Der Konzernüberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 36 Prozent auf 212,8 Millionen Euro. Die Erlöse wuchsen um acht Prozent auf 558,6 Millionen Euro. mit dpa/rtr

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