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Wirtschaft: Geringfügig gut beschäftigt

Von Corinna Visser Geringfügig beschäftigt – irgendwie hat das keinen guten Klang. Geringfügig klingt nach einer Arbeit, die nicht viel wert ist.

Von Corinna Visser

Geringfügig beschäftigt – irgendwie hat das keinen guten Klang. Geringfügig klingt nach einer Arbeit, die nicht viel wert ist. Tatsächlich wird sie auch nur mager entlohnt: Maximal 400 Euro darf verdienen, wer einen der neuen Minijobs annimmt. Dafür werden dann für den Arbeitnehmer weder Steuern noch Sozialabgaben fällig.

Doch um die Höhe des Lohns geht es nicht. Wertvoll ist der zweite Teil: die Beschäftigung. Die Gewerkschaften beklagen, dass man von den 400Euro-Jobs nicht leben kann. Das stimmt. Aber die Alternative – lieber Sozialhilfe kassieren und gar nicht arbeiten – ist eben schlechter. Außerdem kann der Minijob wirklich der Einstieg in einen „richtigen“ Job sein. Auch wenn das natürlich niemand versprechen kann. Die Gewerkschaften kritisieren, dass von den Minijobs nur die Arbeitgeber profitieren. In Wahrheit profitieren aber alle davon, dass in Deutschland ein legaler Markt für diese Tätigkeiten entsteht. Denn die Aushilfskellner, Putzfrauen oder Kurierfahrer werden gebraucht: Das sieht man daran, dass viele von ihnen den Job auch bisher schon gemacht haben – nur eben schwarz. Die rot-grüne Reform der Minijobs zeigt: Wenn die Steuern und Abgaben auf einfache Tätigkeiten sinken, dann entstehen Jobs, fast eine Million Mini-Arbeitsplätze in 100 Tagen. Das ist ein guter Anfang. Was sich jetzt noch ändern muss, ist die Einstellung zu diesen Jobs: dass man sie eben nicht gering schätzen darf.

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