zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Gerüchteküche um den Bahnchef brodelt weiter

BERLIN (chi)."Ich habe einen Vertrag über fünf Jahre, und den gedenke ich auch zu erfüllen".

BERLIN (chi)."Ich habe einen Vertrag über fünf Jahre, und den gedenke ich auch zu erfüllen".Nach diesem deutlichen Dementi von Bahnchef Johannes Ludewig am Mittwoch, scheint die Debatte über seinen Rücktritt zumindest offiziell verstummt.Auch der Chef der Eisenbahnergewerkschaft (GdED), Rudi Schäfer, bemühte sich am Donnerstag, mißverständliche Äußerungen aus den Vortagen zu korrigieren.Er, sagte er dem Tagesspiegel, werde sich an der Diskussion nicht mehr beteiligen.Zwar gebe es eine Reihe von Managementfehlern, die allein aber nicht ausreichten, einen Rücktritt Ludewigs zu fordern."Das erste Wort spricht der Anteilseigner", also die Bundesregierung, sagte der Gewerkschaftschef.

Wie aus Kreisen des Aufsichtsrates zu erfahren war, besteht Einvernehmen, die Aufsichtsratssitzung Anfang Dezember abzuwarten.Dort muß Ludewig seine Ergebniserwartungen für das Schienenunternehmen aufgrund der bis dahin vorliegenden Zahlen für das dritte Quartal präsentieren.Insider verweisen auf erhebliche Schieflagen zumindest in einigen Geschäftsbereichen.Im Aufsichtsrat werden dann zudem zwei Vertreter der neuen Bundesregierung sitzen.Sowohl das Verkehrs- als auch das Finanzministerium haben im Aufsichtsrat eine Stimme, die bislang von den Staatssekretären wahrgenommen wurde.

Dennoch werden hinter den Kulissen Namen gehandelt.Nachdem der Vorstandschef der Heidelberger Druckmaschinen AG, Hartmut Mehdorn, Anfang der Woche mitteilen ließ, daß er "nicht die Absicht" habe, sein Unternehmen zu verlassen, machen nun wieder Namen die Runde, die schon für die Nachfolge von Heinz Dürr im Gespräch waren: So etwa Hemjö Klein, der gerade den Vorstand der Lufthansa verläßt, oder der frühere Mercedes-Chef und nunmehrige Expo-Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Werner.Nicht auszuschließen ist aber, daß zunächst eine interne Lösung gesucht wird.Dies war nach dem Ausscheiden von Bahnchef Reiner Maria Gohlke der Fall.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false